Weniger Lkw-Verkehr auf A14, Belastung bleibt

Im Vorjahr fuhren deutlich weniger Lkw auf der A14 Rheintalautobahn als 2023. Topwert im Bereich Wolfurt/Lauterach mit 1,56 Millionen. VCÖ fordert verstärkte Kontrollen.
Auf der A14-Rheintalautobahn waren im vergangenen Jahr deutlich weniger Lastwagen unterwegs als noch 2023. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Asfinag hervor. Der Rückgang beträgt rund sieben Prozent – doch die Belastung durch den Schwerverkehr bleibt weiterhin hoch.
Laut VCÖ passierten im Jahr 2024 mehr als 1,5 Millionen Lkw den Abschnitt bei Wolfurt/Lauterach. Durch den Pfändertunnel fuhren knapp 1,4 Millionen Lkw, bei Hörbranz und Hohenems waren es jeweils rund 1,3 Millionen, ebenso bei Dornbirn. Trotz des Rückgangs bleibt die Zahl der Lkw also auf hohem Niveau. Ein Grund für die Abnahme liegt in der Sperre und Sanierung des Arlbergtunnels: Auf der Arlberg-Schnellstraße (S16) verzeichneten der Langener und der Dalaaser Tunnel jeweils einen Rückgang von rund 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Hoher Transitverkehr
Hoch ist die Zahl der Transit-Lkw, die durch Vorarlberg rollen – mit spürbaren Folgen. „Lkw verursachen enorme Abnutzung an den Straßen, was zu mehr Baustellen führt. Gleichzeitig ist die Bevölkerung Lärm- und Abgasbelastungen ausgesetzt“, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Aus Sicht des VCÖ seien daher weiterreichende Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene notwendig. Ein zentraler Punkt: Mehr Lkw-Kontrollen, insbesondere zur Überprüfung von Technik, Bremsen, Reifen und Lenkzeiten. „Schwerfahrzeuge mit Mängeln stellen ein erhebliches Risiko für alle Verkehrsteilnehmer dar“, warnt Jaschinsky und verweist auf das Schweizer Kontrollsystem als mögliches Vorbild für Österreich. Um die Verkehrsbelastung zu reduzieren, müsse der Gütertransport konsequenter auf die Schiene verlagert werden, betont der VCÖ weiter. Notwendig seien dafür mehr betriebliche Gleisanschlüsse und der Ausbau der Kapazitäten im Bahnnetz.

Mautzuschlag
Zur Finanzierung kann der Lkw-Verkehr mehr beitragen, als er es heute tut. Die EU erlaubt unter bestimmten Voraussetzungen, dass ein Mautzuschlag in der Höhe von 15 Prozent des Tarifs für die Finanzierung von jenen Schienenverkehrsprojekten verwendet werden darf, die Autobahnen und Schnellstraßen im gleichen Korridor entlasten. Bei Zustimmung der angrenzenden Mitgliedstaaten kann der Aufschlag höher sein. Ein höherer Beitrag des Lkw-Verkehrs ist laut VCÖ auch dringend notwendig. Abgase, Lärm und CO2 verursachen Gesundheits- und Umweltschäden. Das Umweltbundesamt rechnet in einer Studie für das Jahr 2025 mit externen Kosten des Schwerverkehrs auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen in der Höhe von rund 660 Millionen Euro. Nur die Hälfte davon zahlt der Lkw-Verkehr über die Maut und den CO2-Aufschlag selber. Der Rest wird auf die Allgemeinheit abgeschoben. „Das müsste nicht sein. Die EU erlaubt einen höheren CO2-Aufschlag auf die Lkw-Maut. Deutschland beispielsweise nutzt diese Möglichkeit voll aus“, sieht die VCÖ-Expertin die Bundesregierung gefordert.

Thema Diesel
Der Lkw-Verkehr profitiert zudem am stärksten von der steuerlichen Begünstigung von Diesel. Mehr als die Hälfte des in Österreich verkauften Diesels fließt in die Tanks von Lkw. In der Schweiz ist die Mineralölsteuer auf Diesel höher als auf Benzin. Aus gutem Grund, weil der Energieinhalt von Diesel höher ist und Dieselabgase deutlich mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe enthalten. Zudem ruft der VCÖ Unternehmen, Fachhochschulen und Initiativen auf, Projekte und Konzepte für einen effizienten und nachhaltigen Transport von Gütern beim VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg einzureichen.