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Gefahr aus dem Netz

08.06.2025 • 13:00 Uhr
Gefahr aus dem Netz

Jeder siebte Cyberangriff in Österreich ist erfolgreich. Bei mehr als 25 Prozent aller Angriffe stehen staatliche Akteure im Hintergrund. Die kommen nicht mehr nur aus Russland, Nordkorea, dem Iran oder aus China sondern im letzten Jahr vor allem aus Asien.

Von Christoph Flatz
neue-redaktion@neue.at

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Die am Dienstag veröffentlichte Cybersecurity-Studie von KPMG Security Services weist darauf hin, dass die meisten Angriffe über schädliche Links in E-Mails oder Schadprogramme, also Phishing und Malware, erfolgen. Jeder zehnte Social-Engineering-Versuch, bei dem Personen zwischenmenschlich beeinflusst werden, nutzt bereits Deepfake für Sprach- und Videonachrichten. Mit gezielten Ausbildungen in Cybercrime-Trainingscentern möchte die österreichische Polizei der Gefahr aus dem Netz effektiv begegnen. Zuletzt wurde das zweite dieser Art in Klagenfurt eröffnet.

Mehr als die Hälfte der Menschen in Österreich ist überzeugt, dass wir nicht gut auf Internetkriminalität gegen kritische Infrastruktur vorbereitet sind. Das trifft offensichtlich auch auf die deutschen Nachbarn zu, denn dort gerieten gerade äußerst sensible Daten aus der Rüstungsindustrie in die Öffentlichkeit. Behörden und Unternehmen tun deshalb gut daran, in immer leistungsfähigere, KI-basierte Sicherheitssysteme zu investieren. In Österreich würden fast zwei Drittel Security-Lösungen Made in Austria bevorzugen. Die Top-Player der Branche stammen aber allesamt aus den USA.

Erst diese Woche präsentierte Palo Alto Networks bei der Bank of America Tech-Konferenz ihre Vision für die nächste Generation von Cybersicherheit, die Brancheninsider überzeugen konnte. Der international tätige, aus Kalifornien stammende Sicherheitsspezialist steht mit beeindruckendem Umsatzwachstum und einer aktuellen Marktkapitalisierung von 104,9 Milliarden US-Dollar an der Spitze der führenden Cybersecurity-Unternehmen. CrowdStrike, ebenfalls im „Golden State“ ansässig, zählt mit einer Bewertung von 83,5 Milliarden US-Dollar auch zu den ganz Großen. Das Unternehmen nutzt maschinelles Lernen, eine Form der Künstlichen Intelligenz, um Schadsoftware auf Laptops, Mobiltelefonen und anderen Geräten zu erkennen, die auf Unternehmensnetzwerke zugreifen. Dass 2024 geschätzte 8,5 Millionen Windows-Geräte aufgrund eines Crowdstrike-Produktfehlers ausfielen, führte nur zu einem kurzzeitigen Einbruch des Aktienkurses. Ebenso wird Microsoft aufgrund seiner Cloud-Native Application Protection Platform (CNAPP) und seiner großen Marktkapitalisierung in den Top-Listen erwähnt.

Christoph Flatz
Christoph Flatz ist Veranlagungsspezialist in der Sparkasse.