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Gute Geschäfte für die Chip-Industrie dank KI

20.07.2025 • 12:30 Uhr
Gute Geschäfte für die Chip-Industrie dank KI

Die großen Halbleiterkonzerne haben für das erste Quartal des Jahres teilweise deutliche Umsatz- und Gewinnanstiege gemeldet. Die boomende Nachfrage nach KI-Chips, aber auch die Aufträge aus anderen Industriezweigen wie von Automobil- oder Computerherstellern bescherten der Branche gute Gewinne. 2025 soll der weltweite Umsatz der Chip-Industrie auf 697 Milliarden US-Dollar steigen.

Von Christoph Flatz
neue-redaktion@neue.at

Die Experten der Erste Asset Management sehen– trotz globaler Unsicherheiten und Handelskonflikten – eine robuste Branche. Allerdings belasten US-Zölle und die Exportbeschränkungen nach China.

Überraschend hoch sind die Quartalszahlen des taiwanesischen Halbleiterriesen TSMC ausgefallen. Der Konzern steigerte seinen Überschuss im ersten Quartal stärker als erwartet um gut 60 Prozent auf 362 Milliarden Taiwan-Dollar oder knapp zehn Milliarden Euro. Dem Konzern half dabei eine hohe Nachfrage nach KI-Servern und Smartphones sowie Vorzieheffekte vor dem Inkrafttreten von US-Zöllen. Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company ist der weltweit größte unabhängige Auftragsfertiger für Halbleiterprodukte und produziert Chips für andere prominente Branchenkollegen wie Nvidia. Dieser wiederum gilt als unangefochtener Marktführer bei Hochleistungschips für KI-Anwendungen und konnte bis jetzt aus dem KI-Goldrausch am stärksten profitieren. Im Februar meldete Nvidia für das abgelaufene Quartal einen Anstieg seiner Erlöse um 78 Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar, so die Erste Asset Management und APA Finance.

Weiter auf der Erfolgsspur befindet sich auch Samsung. Der südkoreanische Chipkonzern hat für das erste Quartal einen Gewinn von umgerechnet rund 4,1 Milliarden Euro gemeldet. Der Umsatz stieg dabei im Zeitraum von Jänner bis März um zehn Prozent. Im Gegensatz dazu steckt Intel weiter in der Krise und kämpft mit einer Umsatzstagnation. Der ehemalige Branchenprimus verliert bei Prozessoren für PCs und Server Marktanteile an den Mitbewerber AMD und leidet weiter darunter, dass er den Anschluss an den KI-Boom verpasst hat.

Was den Klimaschutz anbelangt, steht auch die Halbleiterindustrie vor großen Herausforderungen. Zum einen ist sie Teil der Lösung und integrierter Bestandteil vieler Klimaschutztechnologien. Andererseits sind für die Chipproduktion erhebliche Mengen an Energie und Wasser erforderlich. Schätzungen zufolge könnte der Stromverbrauch der Branche allein in Europa bis 2030 auf 47,4 Terawattstunden ansteigen.

Christoph Flatz
Christoph Flatz ist Veranlagungsspezialist in der Sparkasse.