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Holz in Stolz verwandeln

25.07.2020 • 21:09 Uhr
Holz in Stolz verwandeln
Stiplovsek Dietmar

Mit Holz ein schönes Wohnumfeld schaffen – das ist Neno Mahmutovics Beruf.

Holz ist ein warmer Rohstoff, findet Zimmermann und Dachdecker Neno Mahmutovic. Dank ihm nimmt es vielerlei Gestalt an – etwa die von Häusern für Privatpersonen, praktischen Carports, eleganten Pergolas, dem passenden Zaun ums Haus, einem Balkon mit Weitblick, einer umfangreichen Dachgeschosserweiterung, Dachstühlen oder einem einladenden Vordach.
Vor vier Jahren hat Neno Mahmutovic mit seiner Frau in Batschuns für sich selbst ein Haus gebaut. Das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen, die beiden haben geplant, vermessen, gestemmt, geklopft, verschalt und gestrichen. Den meisten Menschen ist „ihr“ Hausbau als sehr anstrengende Zeit im Gedächtnis. Neno Mahmutovic sagt: „Ja, es war anstrengend, aber es war eine schöne Zeit.“

Eigens Haus als Referenz

Der Zimmermann und Dachdecker liebt den Rohstoff Holz. Die Fassade des gemeinsamen Hauses ist aus Lärche, die Wände sind mit Holzwolle gedämmt. Innen ist das Holz aber etwa zu Gunsten eines Scheinbetonputzes an einer der Wohnzimmerwände verschwunden: „Das warme Element Holz ist vielseitig kombinierbar, zum Beispiel mit dem coolen Element Beton“, sagt Mahmutovic. „Um unserem Stil treu zu bleiben, haben wir kurzerhand im schwarzen Hochglanz-Fliesen-Badezimmer eine Wand durch eine Holzwand ersetzt.“ Das Haus dient ihm seither manchmal als Referenzobjekt.
Erst kürzlich fuhr ein Paar vorbei und sah das Haus von der Straße aus. Sie fassten sie sich ein Herz und klingelten. Einige Zeit darauf verließen sie es beschwingt wieder, und der Zimmermann hat möglicherweise einen neuen Auftrag und neue Kunden gewonnen.

Holz in Stolz verwandeln
Stiplovsek Dietmar

Mahmutovic zeigt sein jüngstes Auftragswerk im Bezirk Feldkirch: ein großzügiges Spielhaus, ein ganz besonderes Gartenhaus. „Innen wie außen habe ich auf Wunsch der Kunden Fichte genommen. Das Haus misst vier mal sieben Meter, hat vorne keine Wände, ist also zu der dem eigentlichen Haus zugewandten Seite offen. Oben hat es ein bekiestes Flachdach, da habe ich mit einem Spengler zusammengearbeitet“, beschreibt Mahmutovic. „Die Wände haben eine Rhombus-Schnittweise, das ergibt nach außen hin Schlitze, so wird das Haus von allen Seiten belüftet.“ Der Raum ist in drei Innenräume geteilt, eines hat die Familie für ihr Kind mit Sitzsäcken ausgestattet, im zweiten steht ein Tischfußballtisch und im dritten sind Gartengeräte.

„Holz ist leicht zu bearbeiten, man kann schöne Effekte erzielen“, schwärmt Mahmutovic. „Es eröffnet einem Hunderte Möglichkeiten. Hartholz, Weichholz, ich verarbeite alles. Dabei verwende ich kein Überseeholz, sondern Ländleprodukte und schaue, wer von meinen Lieferanten was liefern kann. Das ist ein gutes Miteinander, eine angenehme Zusammenarbeit.“

Beratung als Um und Auf

Der gelernte Dachdecker arbeitet nicht auf Großbaustellen, sondern für Privathaushalte, hauptsächlich in Vorarlberg. „Ich bin flexibel und schnell beim Kunden und erledige auch Kleinarbeiten. Beim Erstgespräch sitze ich in der Regel im Haus oder Wohnung der Kunden und spüre heraus: ,Wie tickt derjenige?‘ Dann biete ich mehrere Alternativen an, habe teilweise Muster dabei oder Zeichnungen. Die Beratung ist das Um und Auf für zufriedene Kunden. Außerdem bemühe ich mich, den von mir abgesteckten Kostenrahmen einzuhalten.“ Er empfindet das Zimmermann- und Dachdeckersein als Geben und Nehmen.

Holz in Stolz verwandeln
Stiplovsek DietmarDie Planung ist akribisch und auf die Wünsche der Kunden abgestimmt.

Geben und Nehmen, das tut er auf diese Art bereits seit 26 Jahren. Aus den Betrieben, in denen er gearbeitet hat, nahm er das jeweils Beste für sich mit und baute so seine Fähigkeiten aus. Dabei waren für ihn seine weltweiten Montagearbeiten hilfreich und auch unter mentalen und sozialen Aspekten wertvoll: „Dort hieß es, unvorhergesehene Probleme zur Zufriedenheit des Kunden lösen zu können – also flexibel und ideenreich zu sein. Allerdings kam die Familie zu kurz, und ich wollte meine Kreativität mehr ausleben können“, erzählt er.

Deswegen hat er nun in Vorarlberg eine eigene Firma gegründet. Sein Traum wäre es, drei bis vier Angestellte zu haben, ihnen fixe Arbeitsplätze bieten zu können. „Außerdem möchte ich von meiner Firma leben können. Reich im monetären Sinn werde ich davon wahrscheinlich nicht. Aber ich finde, ich bin reich, wenn ich Zeit habe.“

Geben und nehmen

Geboren und aufgewachsen ist Neno Mahmutovic in Österreich, er fühlt sich dem Ländle sehr verbunden. Geben und nehmen – früher hat er in dem Fußballverein Rotweiß Rankweil gespielt. Jetzt sponsert er den Verein.

„Mit Holz arbeiten ist meine Berufung. Da sehe ich am Abend, was ich mit den eigenen Händen geschaffen habe. Es macht mich stolz, wenn etwas funktioniert, das ich ausgetüftelt hab, und der Kunde zufrieden ist.“
Wenn es nach ihm geht, wird Neno Mahmutovic noch häufig Hand an den Rohstoff Holz legen, um Spielhäuser oder Wohnhäuser zu erschaffen, die auch die Auftraggeber froh machen. Geben und nehmen eben.

Holzbau Neno

Neno Mahmutovic

Tel. 0699-17157029

E-Mail: info@holzbauneno.at

Internet: www.holzbauneno.at