“Gut, bei den Tests mitzumachen”

Lokalaugenschein und Test im Cubus in Wolfurt.
Freitag, kurz nach 7.30 Uhr, Wolfurt. Vor dem Cubus im Zentrum der Kommune steht eine Schlange von Menschen, mit großen Abständen zwischen den einzelnen Personen. Nahezu jeder trägt einen Mund-Nasen-Schutz.
Vor einer halben Stunde haben in ganz Vorarlberg die Massentests begonnen. Auch in Wolfurt stellen sich die Menschen in der Kälte an, um sich testen zu lassen. Neben dem Cubus wurde auch im Vereinshaus, das sich daneben befindet, eine Teststation eingerichtet. Dort scheint der Andrang geringer zu sein. Neben den Wolfurtern können sich in der Marktgemeinde auch die Kennelbacher und Bucher testen lassen. Insgesamt wären das über 11.000 Personen.

Rund 30 Freiwillige sind in Wolfurt täglich im Einsatz, erzählt Marlies Jakob, die vonseiten der Gemeinde für die Tests zuständig ist. An die 90 sind es über das ganze Wochenende. Neben Rot-Kreuz-Mitarbeitern, Feuerwehr und Krankenpflegeschülern sind auch Gemeindemitarbeiter aus Wolfurt und Kennelbach dabei.

Langsam wird die Schlange vor dem Cubus kürzer. Rund 20 Prozent der Testberechtigten hatten sich bis Donnerstagabend angemeldet. Ausgestattet mit dem ausgedruckten Zettel mit Nummer und QR-Code geht es dann hinein in das Gebäude. Beim Eingang wird man von einem Feuerwehrmann darauf hingewiesen, die Hände zu desinfizieren. Im Haus selbst ist alles gut durchorganisiert. Es herrscht eine ruhige, unaufgeregte Atmosphäre. Jeder weiß, was er zu tun hat. Bei der Anmeldung sitzt die Gemeindemitarbeiterin Selina Huter. Sie hat sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet, erzählt sie, um mitzuhelfen.
Erfahrung für später sammeln
Nach dem Scannen des QR-Codes bekommt man einen weiteren Zettel in die Hand, und es geht weiter. Einen kurzen Augenblick muss noch gewartet werden, und schon ist man bei der eigentlichen Teststation. Den Test führt Nico Plankel durch. Er ist Schüler der Krankenpflegeschule. Auch er hat sich freiwillig gemeldet, weil er gedacht habe, dass es gut sei, da mitzumachen, sagt er. Zudem könne er damit auch Erfahrung für später sammeln.

„Haben Sie Covid-Symptome? Hatten Sie Kontakt mit einer infizierten Person?“, sind die Fragen, die Plankel stellt. Dann führt er vorsichtig kurz ein Stäbchen in ein Nasenloch ein, ein zweites in das andere. Dieses geht tiefer, bleibt drinnen, bis bis fünf gezählt wurde – kein angenehmes Gefühl, aber nicht wirklich in irgendeiner Weise schmerzhaft oder nicht auszuhalten. Das war’s dann auch schon, und es geht Richtung Ausgang. Die gesamte Testung wird wie allerorts in einem Einbahnsystem gemacht, sodass sich die Wege der Menschen nicht kreuzen.
Eine, die sich testen lassen hat, ist die in Wolfurt wohnende Ricky (29). „Es ist für alle gedacht, und es hat jeder was davon“, begründet sie ihr Engagement. Der ebenfalls in Wolfurt lebende 28-jährige Yannick Brandl wollte „einfach wissen, ob was ist, und das Ganze unterstützen“. Er hofft, dass durch die Massentests auch die Maßnahmen wieder aufgehoben werden.

Gerda B. aus Wolfurt kommt ebenfalls vom Test. „Ich wollte es wissen, auch damit mein Sohn aus Wien zu Weihnachten kommen kann“, sagt sie. Sie kritisiert, dass die Informationen nur in deutscher Sprache vorhanden seien, sodass einige Menschen mit Migrationshintergrund nicht erreicht würden.
Um 9.42 Uhr trifft dann die SMS ein: „Der Antigen-Test im Rahmen der Aktion ‚Ganz Vorarlberg testet‘ ist negativ“ – ein Dank für die Teilnahme ist auch dabei, und das war es dann schon. Ein Freibrief ist ein negatives Ergebnis aber nicht, wie alle Experten betonen. Es ist nicht mehr als eine Momentaufnahme und kann unter Umständen auch falsch sein. Die Vorsichtsmaßnahmen müssen also weiterhin eingehalten werden.