Masken: Besser so als gar nicht

Unterricht mit Maske. Eine besondere Zeit mit Herausforderungen.
Die Schüler haben in diesem Jahr ein Auf und Ab erlebt. Das Distance-Learning und Homeschooling ist zur Routine geworden. Manch einer staunt, was alles möglich ist oder möglich geworden ist. Für Pflichtschüler und Maturanten hat nun wieder der Regelunterricht vor Ort begonnen. Und zwar mit Maske.
Direktor Christoph Prugger vom Gymnasium in der Rebberggasse in Feldkirch hat gleich am ersten Tag mit einigen Schülern gesprochen. „Der einhellige Tenor ist: Sie sind froh, wieder da sein zu können. Lieber mit Maske in der Schule als ohne Maske zu Hause.“
Man probiere, mehr Pausen zu schaffen, um die Maske öfters abnehmen zu können. Das geht dann in Kombination mit dem Lüften. Zudem ist der Sportunterricht im Freien. Auch dort müssen die Schüler keine Masken tragen.
Herausfordernd
Organisatorisch ist die Zweigleisigkeit eine große Herausforderung. Denn nicht alle Klassen haben wieder Präsenzunterricht. Somit muss das Lehrpersonal äußerst flexibel agieren. „Das klingt zwar lässig und cool. Aber so einfach ist es nicht. Eine Onlineeinheit muss ganz anders aufgebaut und vorbereitet werden wie eine Präsenzstunde.“
Der Großteil der Schüler ist überzeugt davon, dass es sinnvoll ist, wieder in die Schule zu gehen. „Das wissen und merken alle. Schüler, Lehrer und Eltern. Auch wenn das mit der Maske suboptimal ist.“ Das Maskentragen ist für das Lehrpersonal noch anstrengender als für die Schüler. „Mit Masken zu unterrichten ist natürlich eine Erschwernis. Aber es ist auch nicht so, dass man heutzutage 50 Minuten am Stück Frontalunterricht praktiziert“, so Prugger.

Fremdsprachen
Vor allem in Fremdsprachen kann dies zum Problem werden. Weil die Aussprache natürlich darunter leidet. Zudem sieht man die Mimik und den Mund nicht. Aber: „Es muss gehen. Wir halten uns daran. Und der Großteil der Lehrer an unserer Schule ist froh, dass sie wieder an den Schulen unterrichten dürfen.“
Schüler der Oberstufen bleiben vorerst bis Weihnachten im Distance-Learning. Berufsschulen und Oberstufen haben aber die Möglichkeit, stundenweise bis zu 25 Prozent einer Klasse an die Schule zu holen, etwa für Werkstätten-Unterricht. Zur Vorbereitung von Schularbeiten kann das sogar bis zur Hälfte der Schüler sein. Zur Schularbeit selbst kommen alle Schüler einer Klasse in die Schule, bei Bedarf sollten sie aufgeteilt werden.
Arbeit und Struktur
Margit Flecker, Direktorin der HAK Bludenz, betont, dass das Distance-Learning an ihrer Schule bestens und flächendeckend funktioniert hat. „Somit gibt es generell keinen zwingenden Bedarf für Präsenzunterricht. Selbst den Tage der offenen Tür veranstalten wir ab heute online auf unserer Homepage.“ Aber die soziale Komponente ist ein wesentliches Argument. Und die Eltern werden wieder entlastet. Somit mache diese neue Regelung Sinn. Für Schüler, die keine Maske tragen wollen oder können, gibt es die Möglichkeit, vom Unterricht fernzubleiben. An der HAK gibt es derzeit niemand, der das in Anspruch nimmt.

Schulsprecher
„Es ist wahrscheinlich gut gemeint, aber so groß ist diese Belastung auch nicht“, so Schulsprecher Johannes Lins. Er kann sich nicht vorstellen, dass das jemand in Anspruch nimmt. „Wir haben da jetzt FFP2-Masken vom Ministerium erhalten. Und diese werden auch genutzt.“ Die Direktorin hat ihren Lehrern mehrfach empfohlen, sich testen zu lassen. „Mittlerweile sind es an die 95 Prozent des Lehrkörpers. Das ist ein guter und hoher Wert. Und spricht für meine Mitarbeiter.“ In Tirol, Wien und Vorarlberg gab es keine direkten Massentestreihen für pädagogisches Personal.
Zum Thema Massentests hat der Feldkircher Direktor eine klare Meinung: „Wenn Massentests, dann hätte man die Schüler auch testen müssen. Nur das Lehrpersonal zu testen, wäre Themaverfehlung.“ Denn in seiner Schule sind knapp 800 Personen. Nur 80 davon sind Lehrer. „Dass so viele Schüler freiwillig und gerne wieder in die Schule kommen, ist ein schönes Erlebnis. Das hat ein Direktor so nicht alle Tage.“