Virus-Mutation im Ländle ante portas

Verdachtsfälle der Mutation aus England auch in Vorarlberg.
Die Schweiz hat reagiert. Aufgrund der schnellen Ausbreitung des Coronavirus durch die britische Mutation, haben die Eidgenossen die Lockdown-Regelungen weiter verschärft (die NEUE berichtete).
Die rasante Entwicklung in der Schweiz könnte nun auch zum Problem in Vorarlberg führen. Durch den Grenzverkehr und die vielen Pendler besteht die Möglichkeit, dass die Mutation bereits in Vorarlberg angekommen ist. Denn wie Forscher nun feststellen konnten, grassierte die britische Version des Virus bereits im Dezember in Teilen der Schweiz. Die Forschenden der ETH Lausanne (EPFL), des Wasserforschungsinstituts Eawag und der ETH Zürich sequenzierten Bruchstücke der Coronaviren aus 48 Abwasserproben. Diese stammten aus einer Lausanner und Zürcher Kläranlage sowie aus einer eines nicht näher genannten Wintersportgebiets und wiesen die Mutation auf. Allerdings wurde die Studie noch nicht von anderen Fachleuten begutachtet.
Laut Felix Offner, Leiter des pathologischen Instituts in Feldkirch, gehen in der Schweiz bereits sechs Prozent aller Corona-Infektionen auf den mutierten Stamm aus Großbritannien zurück.
Warten auf die Antwort
Am Donnerstag kam bei Testungen auch der Verdacht auf, dass es sich bei sechs Proben um die mutierte Version handeln könnte. Aus diesem Grund seien 400 positive PCR-Tests, daunter auch die sechs verdächtigen, nach Wien zur Überprüfung versandt. Das bestätigte Offner am gestrigen Abend in der Sendung „Vorarlberg Live“. Man hoffe nun auf baldige Antwort aus Wien. Wann diese kommen würde, konnte beim Land Vorarlberg nicht beantwortet werden. Florian Themeßl-Huber, Leiter der Landespressestelle, wies im Gespräch mit der NEUE darauf hin, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen könnte und mit einem Ergebnis frühestens heute im Laufe des Tages gerechnet werden könne. Die Virusmutation soll um 50 Prozent ansteckender sein als der ursprüngliche Stamm. Sollte die Verbreitung rasch und mit ähnlichen Symptomen erfolgen, könnte dies die intensivmedizinischen Kapazitäten erneut auf eine harte Probe stellen.