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Spitzenwert beim Stromverbrauch

04.02.2021 • 19:10 Uhr
Die E-Werke in Frastanz.<span class="copyright"> Hartinger</span>
Die E-Werke in Frastanz. Hartinger

E-Werke Frastanz haben im Vorjahr so viel Strom abgesetzt wie noch nie.

Der Lockdown und der dadurch gestiegene längere Aufenthalt in den eigenen vier Wänden haben spürbare Auswirkungen auf den Stromverbrauch. So berichten etwa die E-Werke Frastanz, dass das Unternehmen im Vorjahr an seine Kunden 104,8 Millionen Kilowattstunden Strom abgegeben habe. „So viel Strom haben wir in unserer 110-jährigen Geschichte noch nie abgegeben. Das ist ein All Time High“, so Geschäftsführer Rainer Hartmann. Das letzte Mal habe man sich vor der Finanzkrise im Jahr 2006 bei 104,5 Millionen Kilowattstunden bewegt, danach immer im Bereich um die 100 Millionen Kilowattstunden.

Private Haushalte

Besonders auffallend sei die Veränderung im Haushaltsbereich. Denn bei den privaten Haushalten legte die Stromabgabe gleich um 4,6 Prozent zu, was keinesfalls mit einer Zunahme der Zahl der Stromabnehmer erklärt werden könne. Im Vergleich dazu wuchs die Stromabgabe an die Industrie ebenfalls, aber nur um 2,8 Prozent. „Am gestiegenen Stromverbrauch kann man ablesen, dass mehr Menschen ihre Zeit zu Hause verbracht haben. Denn solche Steigerungen bei Privathaushalten hatten wir noch nie“, sagt Hartmann.
Diese Einschätzung decke sich mit den gestiegenen Kennzahlen bei der Internetnutzung über das Kabel-TV-Netz der E-Werke Frastanz, an dem weit mehr als 1000 Abnehmer angeschlossen sind. „Wir verzeichneten 2020 eine um durchschnittlich 50 Prozent höhere Bandbreitennutzung wie im Jahr davor“, verdeutlicht Hartmann die Dimensionen. Die Zahl der Kabel-TV-Neuanschlüsse sei 2020 um rund 14 Prozent gestiegen.

„So viel Strom haben wir in unserer 110-jährigen Geschichte noch nie abgegeben. Das ist ein All Time High.“

Reiner Hartmann, E-Werke Frastanz

Weniger Strom

Allerdings waren die E-Werke Frastanz im Strombereich im Vorjahr mit einer besonderen Situation konfrontiert. Denn ausgerechnet in jenem Jahr mit der höchsten Stromabgabe an Kunden sank die Stromerzeugung in den eigenen Kraftwerken um 18 Prozent. „Es war ein besonders trockenes Jahr. Wir haben aber in den vergangenen zehn Jahren schon festgestellt, dass das Wasserangebot im Einzugsgebiet des Saminatales eine rückläufige Tendenz hat.“ Durch die seit Jahren bestehende Kooperation mit dem Landesenergieversorger Illwerke vkw habe man die Situation im Vorjahr jedoch gut ausgleichen können. Zu den Geschäftsfeldern der E-Werke Frastanz gehört unter anderem auch der Elektrofachhandel. Von den wiederholten Lockdowns sei man im stationären Handel gleich wie andere Handelsgeschäfte betroffen. Allerdings habe man es über neue Wege wie „Click & Collect“, Versand und Hauszustellung geschafft, den Umsatz im Elektrofachhandel fast konstant zu halten. „Unser Kundendienst lief das ganze Jahr über unter Vollauslastung.“

Letzter privater Stromerzeuger

Die E-Werke Frastanz sind der letzte private Energieerzeuger und -versorger in Vorarlberg. Die Unternehmensgruppe beschäftigt insgesamt rund 75 Mitarbeiter und gehört etwa 50 Gesellschaftern.
Günther Bitschnau/wpa