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60 Prozent weniger Fahrschüler

13.02.2021 • 11:00 Uhr
Fahren muss man real. <span class="copyright">Hartinger</span>
Fahren muss man real. Hartinger

Fahrschulen leiden besonders unter Auflagen und Maßnahmen.

Wie alle Schulen haben auch die Fahrschulen im letzten Jahr eine Achterbahnfahrt hinter sich. Seit März 2020 war die Zeit mehr als durchwachsen. Und noch ist lange nicht alles eitel Wonne. Ganz im Gegenteil. Das bestätigt auch Reinold Drexel, Fahrschulleiter und Fachgruppen-Obmann der Wirtschaftskammer: „Im ersten Lockdown zwischen dem 16. März und dem 1. Mai war der Betrieb komplett lahmgelegt.“

Auf und zu

In den folgenden Zeiten des Zusperrens sah es dann etwas anders aus. „Ab dem 26. Dezember 2020 dürfen wieder Fahrstunden gefahren werden. Verboten waren weiterhin alle Gruppenkurse. Theorieprüfungen können seither nur als Einzelprüfung stattfinden, und Fahrprüfungen waren bis Ende Jänner nicht zulässig“, ergänzt Drexel.

Theoretische Onlineprüfung. <span class="copyright">Hartinger</span>
Theoretische Onlineprüfung. Hartinger

Die derzeitige Situation sei so, dass Theorieprüfungen online stattfinden und Fahrprüfungen ebenfalls erlaubt sind. Verboten sind jedoch weiterhin alle Theorie-Gruppenkurse, wenn sie nicht beruflich notwendig sind. Diese ganzen Einschränkungen haben Spuren hinterlassen: „Es gibt derzeit einen Fahrschülerrückgang von etwa 60 Prozent zu den Vorjahren. Zudem ist ein Viertel aller Mitarbeiter in Kurzarbeit. Es ist aber anzunehmen, dass kein Fahrschulbetrieb nach heutigem Wissensstand wegen der Corona-Krise insolvent werden wird“, ergänzt Drexel.

Nachfrage bleibt groß

Sobald weitere Lockerungen erfolgen sollen, werde auch die Zahl der Fahrschüler wieder wachsen. Davon sind alle überzeugt. „Denn die Nachfrage nach dem Führerschein ist ungebrochen groß. Sei es im beruflichen Kontext oder auch im privaten Leben“, so Carolin Zajonz, Fachgruppengeschäftsführerin der Wirtschaftskammer für Verkehr und Transport.
Es habe sich im letzten Jahr vieles angestaut. Sowohl was Prüfungen angeht, als auch was Fahrstunden und Theoriekurse betrifft. „Diese werden jetzt sukzessive von den Fahrschulen abgebaut. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Denn das alles ist ja erst seit dem 8. Februar wieder vollumfänglich möglich“, wie Zajonz betont. Generell gelten für die Fahrschüler dieselben Regeln wie für alle anderen. Die Fahrschulräumlichkeiten dürfen ausschließlich mit einer FFP2-Maske betreten werden. Fahrstunden, Fahrprüfungen, Theorieprüfungen, Schulungen und Perfektionsfahrten sind nur mit Maske möglich. „Aus hygienischen Gründen können wir während der Pandemiezeit für die Motorrad- und Mopedausbildung leider keine Handschuhe und keine Sturzhelme bereitstellen“, ergänzt der Fahrschulleiter.

Fahrschulleiter Drexel gibt Theorieunterricht mit Abstand. <span class="copyright">Hartinger</span>
Fahrschulleiter Drexel gibt Theorieunterricht mit Abstand. Hartinger

Eine Planungssicherheit ist laut Drexel nach wie vor in weiter Ferne: „Wenn sich im Zehn-Tagesrhythmus die gesetzlichen Vorgaben ändern und Ankündigungen der Verkehrsministerin den Fahrschulen über die Medien von heute auf morgen mitgeteilt werden, ist das schlichtweg ein nicht zumutbarer Zustand. Planungs- und Rechtssicherheit sehen anders aus.“