Vorsicht vor Betrügern am Telefon

Telefonbetrüger trieben diese Woche ihr Unwesen in Vorarlberg.
Telefonbetrüger haben diese Woche im Oberland ihr Unwesen getrieben. Wie es am Mittwoch seitens der Polizei hieß, gingen im Großraum Feldkirch vermehrt Anrufe bei Personen ein, in denen den Opfern vorgegaukelt wurde, dass sie mit einem Polizeibeamten sprechen. Sie wurden über angebliche Einbrüche in der Nachbarschaft informiert und über ihre Wertsachen oder Bargeld im Haus ausgefragt. Anschließend wurde ihnen angeboten, dass sie diese einem „Polizisten“ zur sicheren Verwahrung übergeben könnten.
Massive Ereignisse
Diese Betrugsmasche gehört zu den sogenannten Schockanrufen, erläutert Andreas Gantner vom Vorarlberger Landeskriminalamt. Die Opfer werden dabei mit „massiven Ereignissen“ konfrontiert, und es wird ihnen vorgegaukelt, dass schnelles Handeln notwendig ist. In diesem Fall waren es Einbrüche in der Wohngegend der Angerufenen. Auf diese Weise sollen die Betroffenen dazu gebracht werden, die Wertgegenstände oder Bargeld auszuhändigen. In anderen Fällen wird den Angerufenen auch vorgemacht, dass sich ein Verwandter in einer Notlage befindet und Hilfe benötigt.
An die Nummern ihrer potenziellen Opfer gelangen die Täter ganz einfach über das Telefonbuch. Dort wird in einem bestimmten Vorwahlbereich gezielt nach Vornamen gesucht, die eher ältere Personen haben. Im konkreten Fall war dies beispielsweise der Name Elisabeth. Die Telefonnummern werden dann nacheinander „abgearbeitet“.
Callcenter im Ausland
Hinter dem Betrug stecken professionelle Banden, die oftmals aus dem Ausland operieren. Die Anrufe kommen dabei aus Callcentern – etwa aus der Türkei, berichtet Gantner. Abgeholt wird die Beute von Komplizen vor Ort. Dabei handelt es sich meist um angeheuerte Kleinkriminelle, die auf das schnelle Geld aus sind. Ihr Risiko, geschnappt zu werden, ist deutlich höher als jenes der Hintermänner – vor allem wenn die Drahtzieher im Ausland sitzen. Und auch wenn die Boten nur die „kleinsten Rädchen im Betrug“ sind, wie es der Experte formuliert, lohnt es sich, diese aus dem Verkehr zu ziehen. Schließlich funktioniert ohne ihre Mithilfe der Betrug nicht.
Dubiose Anrufe beenden und melden
Zwei bis drei Mal pro Jahr kommt es laut Gantner in Vorarlberg zu derartigen Anrufwellen. In manchen Jahren habe es auch schon vier bis fünf derartige Häufungen gegeben. Der Experte rät bei einem solchen Anruf, keine Auskunft über Wertgegenstände, Bargeld oder Bankguthaben zu geben. Polizisten würden nicht nach diesen Informationen fragen, betont Gantner. Zudem sollten dubiose Anrufe sofort beendet und die örtliche Polizeidienststelle informiert werden.