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Ein Winter der Rekorde

16.04.2021 • 20:00 Uhr
Im Bodensee war Edmund Hrach heuer auch schon schwimmen.       <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Im Bodensee war Edmund Hrach heuer auch schon schwimmen. Klaus Hartinger

Edmund Hrach (61) war im letzten Winter 93 Tage skifahren.

Es sind beeindruckende Zahlen, mit denen der 61-jährige Edmund Hrach aus Bregenz aufwarten kann: An 93 Tagen war er im letzten Winter Ski fahren („107 wären möglich gewesen“), 3458 Liftfahrten hat er dabei absolviert sowie 1.123.233 Höhenmeter und 6324 Pistenkilometer überwunden.

„Ich bin schon mein ganzes Leben lang ein begeisterter Skifahrer“, erzählt der gebürtige Alberschwender, der sich das Skifahren als Kind selber beigebracht hat. Neben seinem Brotberuf als Bäcker war der jetzige Pensionist auch viele Jahre nebenher als Skilehrer tätig. Der letzte Winter stellt dennoch einen einzigartigen Rekord dar – auch in Hinblick auf eine schwere Verletzung vor zwei Jahren.

Sieben Monate mit Krücken

Damals wurde Hrach beim Skifahren niedergefahren. Zwei Monate im Krankenhaus und weitere sieben Monate mit Krücken waren die Folge. Im Winter darauf stand er daher kaum auf den Skiern. „Heuer ist es mir wieder ziemlich gut gegangen und da habe ich mir gedacht, wenn schon aufgrund von Corona nichts los ist, mache ich etwas Verrücktes“, erzählt er mit einem Grinsen.

Gestartet hat er sein Abenteuer mit Saisonbeginn am Stefanitag, wobei er die ersten Tage noch nicht so viel unterwegs war, weil da noch viele Leute auf den Pisten waren. Ab 19. Jänner waren es dann aber bis Saisonschluss nur mehr vier Tage, an denen er nicht Ski fahren war.

ZUr Person

Geboren 1959, aufgewachsen in Alberschwende, lebt in Bregenz. Gelernter Bäcker und Skilehrer, mittlerweile Pensionist.

Sieger der Gesamtwertung der Drei-Täler-Pass-Inhaber 2020/21.

„Ich kann sechs, sieben Stunden Ski fahren und habe immer noch eine Gaudi“, beschreibt Hrach seine Begeisterung für den Sport – und auch die vielen Stunden auf Skiern im letzten Winter, mit dem er die Gesamtwertung der Drei-Täler-Pass-Inhaber überlegen gewonnen hat, haben seiner Freude daran keinen Abbruch getan. Nachdenklich macht Hrach aber, „dass nur ein geringer Prozentsatz an Einheimischen Ski fahren geht“.

Am häufigsten war der 61-Jährige im Winter am Bödele unterwegs, „dort kenne ich viele Leute und alle kennen mich“. Dort ist auch der Skiverein Dornbirn, dessen Mitglied er seit vielen Jahren ist. Gerhard Svetina, Obmann des Skivereins Dornbirn, spricht von einer „großartigen Leistung“, die Hrach da vollbracht hat – gerade auch in Hinblick auf dessen schweren Unfall vor zwei Jahren. „Wir sind stolz, solche Mitglieder zu haben“, sagt er.

Seit Kindestagen ein begeisterter Skifahrer: Edmund Hrach.
Seit Kindestagen ein begeisterter Skifahrer: Edmund Hrach.

Für den kommenden Winter peilt Hrach keinen Rekord mehr an: „Da würde ich dann lieber wieder weniger fahren und mehr die Kollegen treffen.“ Bis dahin hält er sich aber sportlich fit: mit Mountainbiken, Rennradfahren, Laufen und Schwimmen. Am 31. März war er heuer schon im Bodensee. Zehn Grad Wassertemperatur ist für ihn da die Marke.