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Aydin: Hausärzte spielen eine wichtige Rolle

23.05.2021 • 15:00 Uhr

Landtagsabgeordnete Vahide Aydin warnt vor Pauschalurteilen über Migranten.

Testen und Impfen sind auch unter den Vorarlbergern mit Migrationshintergrund ein wichtiges Thema. Das berichtet Landtagsabgeordnete Vahide Aydin. Die Integrationssprecherin der Grünen ist selbst in der Türkei geboren worden und lebt mittlerweile seit über 40 Jahren in Vorarlberg. In der öffentlichen Diskussion werde jedoch oft ein anderes Bild vermittelt und Migranten als Test- und impfunwillig dargestellt. „Man darf in dieser Frage aber nicht pauschalisieren“, warnt die Dornbirnerin.

Schwer über Medien erreichbar

Natürlich gebe es auch unter den Zuwanderern Menschen, die den Testungen oder der Impfung skeptisch gegenüber stehen. Vielfach seien die Betroffenen jedoch einfach nur uninformiert. Vor allem für viele Vertreter der ersten Generation sei es oft schwierig, an die notwendigen Informationen zu gelangen. Diese könnten über Kampagnen in klassischen Medien nur schwer erreicht werden. Auch in sozialen Medien seien diese nicht unbedingt vertreten. Nicht zuletzt fehle oft auch das nötige technische Wissen, um sich etwa online für eine Impfung vormerken zu lassen – vor allem dann, wenn es keine Familienmitglieder gebe, die helfen können.

Direkte Ansprache

Umso wichtiger ist aus Sicht von Aydin die direkte Ansprache der Betroffenen. Es sei hilfreich, dass es die Informationen zur Impfung in gedruckter Form in vielen verschiedenen Sprachen gebe. Allerdings brauche es auch den persönlichen Kontakt. Eine wichtige Rolle könnte dabei aus Sicht der Landtagsabgeordneten den Hausärzten und ihren Mitarbeitern zukommen. Diese könnten die Betroffenen gezielt auf die Impfung ansprechen und bei Fragen auch direkt informieren. Zudem hätten die Mediziner das Vertrauen ihrer Patienten.
Im Prinzip sei in dieser Angelegenheit allerdings jeder gefragt, der helfen könne, ist Aydin überzeugt. So hat sie selbst beispielweise ihren Eltern und auch der Schwiegermutter bei der Anmeldung zur Impfung geholfen. Auch wenn sie in ihrem Alltag mitbekommt, dass Menschen unsicher bezüglich des Testens oder Impfens sind, spricht sie diese an und versucht, ihnen mit Informationen weiterzuhelfen.

Es gibt auch viele Migranten, die in keinem Verein angedockt sind. Auch sie muss man erreichen.

Vahide Aydin,Landtagsabgeordnete

Von Bedeutung sind aus Sicht der Dornbirnerin auch Test-Aktionen von Vereinen wie etwa jene im Alevitischen Kulturzentrum in Weiler. Auch über diese könnten viele Migranten erreicht werden, da diese einen niederschwelligen Zugang bieten und die Hemmschwelle niedriger ist als bei anderen Teststationen. Zugleich biete sich in diesem Umfeld die Gelegenheit, Aufklärungsarbeit zur Impfung und Unterstützung bei der Anmeldung zu bieten.

Alle sind gefragt

Allerdings seien nicht alle Migranten in diesen Vereinen organisiert. Umso wichtiger sei es daher, auch jene zu erreichen, „die nirgends angedockt sind“. Und hier seien eben alle gefragt, ihren Beitrag zu leisten und andere zu unterstützen, um etwa an Informationen zu gelangen oder sich für einen Test oder die Impfung anzumelden – ganz unabhängig von der Herkunft