Schwangere 17-Jährige: Tod durch Stiche und Würgen

Obduktion ergab: Gewalteinwirkung durch Stiche war Todesursache.
Es war massive Gewalt, die zum Tod der 17-jährigen Grazerin führte. Das ergab die Obduktion. Wie gestern berichtet, wurde die junge Frau, die im vierten Monat schwanger war, Dienstagabend in ihrer Wohnung im Haus Max-Mell-Allee 4 tot aufgefunden. Der Täter hatte mit einem Küchenmesser und einer Schere auf die junge Frau eingestochen, mit einer Bratpfanne auf sie eingeschlagen und sie zusätzlich gewürgt. Der Tod trat durch Ersticken und die Stichverletzungen ein. Und noch etwas ergab die Obduktion: Das Opfer starb bereits in der Nacht von Montag auf Dienstag.
Dadurch hat sich der Tatverdacht gegen den 19-jährigen Freund des Opfers – er ist der Vater des ungeborenen Kindes – erhärtet. Denn er war Montagabend in der Wohnung. Das gab er schon bei der ersten Einvernahme zu. Die Tat selbst leugnet er nach wie vor. Er und die 17-Jährige hatten getrennte Wohnungen und lebten in einer sogenannten On-Off-Beziehung.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Sonstige angezeigt.
Alles spreche dafür, so die Mordermittler, dass der 19-Jährige seine Freundin nach einem Streit getötet hat. Ausschlaggebend dürfte die Schwangerschaft gewesen sein. Hinweise, dass eine dritte Person als Täter in Frage kommt, gibt es laut Kripo nicht. Es konnten keine Spuren, die in diese Richtung deuten, gefunden werden. Die Umstände sprechen für ein Beziehungsdelikt.
Auf der Schere und auf dem Küchenmesser befindet sich Blut, das vom Opfer stammt, möglicherweise aber auch die DNA des Tatverdächtigen. Deshalb wird eine DNA-Analyse durchgeführt. Bis ein Ergebnis fest steht wird es laut Staatsanwaltschaft aber noch dauern. STA-Pressesprecher Hansjörg Bacher will das Wort „Overkill“ (Übertötung) nicht in den Mund nehmen. „Das zu beurteilen überlasse ich den Sachverständigen. Aber eines steht fest: Es war massive Gewalt gegen Hals und Kopf.“
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Sonstige angezeigt.
Der Tatverdächtige – er hatte erst kürzlich mit einem Kurs beim AMS begonnen – wurde am Donnerstag in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Nun muss ein Richter innerhalb von 48 Stunden über die Untersuchungshaft entscheiden. Das Opfer war Lehrling in einer Tierarztpraxis.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Sonstige angezeigt.
16 getötete Frauen
In einer Aufzählung der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser sind exklusive des jüngsten Falls 16 Frauen in diesem Jahr durch den (Ex-)Partner oder männlichen Personen mit Naheverhältnissen zu den Opfern getötet worden.
Darin inkludiert sind ein Mord/Selbstmord, bei dem ein Abschiedsbrief einen gemeinsamen Entschluss nahelegt, ein weiterer Mord und Suizid eines betagten Ehepaars, ein Todesfall, bei dem der Verdächtige enthaftet wurde, weil ein Verbrechen vorerst nicht eindeutig nachgewiesen wurde, sowie den tragischen Fall der 13-jährigen Leonie, die in Wien vergewaltigt und ermordet wurde.
In der Steiermark fielen heuer inklusive des aktuellen Falls drei Frauen tödlichen Gewalttaten zum Opfer.