Gemeinde als Spielball
Wer sich mit Kurt Fischer über die S 18 und die Debatte darüber unterhält, merkt schnell, wie sehr den Bürgermeister die ganze Angelegenheit ärgert. Im Parlament, im Bundesrat und in der Bundesregierung wird über Lustenau und die dortige verkehrsgeplagte Bevölkerung diskutiert. Die Koalitionspartner richten sich über die Medien ihre Sichtweise aus. Die Opposition nimmt die Regierung ins Visier. Dazu gibt es noch Zurufe der Landespolitik nach Wien. Schlussendlich geht es bei der Debatte jedoch nur um Schattenboxerei. Jeder versucht, seine Lösung als die beste zu verkaufen, während in der Sache überhaupt nichts weitergeht. Lustenau muss als Spielball der Parteien herhalten, bevor es in ein paar Wochen um das nächste brisante Thema geht.
Sinnvoller wäre es, statt nur über Lustenau zu sprechen, sich vor Ort ein Bild über die Situation zu machen. Sich an den Engel-Kreisverkehr oder die Landesstraße zu stellen und sich anzusehen, womit die Bürger tagtäglich leben müssen. Selbst ein Anruf beim Bürgermeister würde schon zeigen, dass man die Angelegenheit ernst nimmt. Fischer hat bisher – eigenen Angaben zufolge – noch keine derartige Anfrage bekommen. Sein Ärger ist daher umso verständlicher. Die Gemeinde kann das Problem nicht selbst lösen, und die, die es könnten, produzieren nur heiße Luft.