Wettbewerb für Mohren-Areal ist geschlagen

Siegerprojekt als Diskussionsgrundlage für weitere Planungen.
Die Mohrenbrauerei hat Großes vor in den nächsten Jahren. Neben einem neuen Verwaltungsgebäude sollen die Bereiche Produktion und Lager/Logistik erweitert und modernisiert werden. Darüber hinaus wird es auf dem 23.000 Quadratmeter großen Areal künftig ein Gasthaus geben.
Anfang September hatte die Mohrenbrauerei einen Architekturwettbewerb für ein „ganzheitliches städtebaulich-gestalterisches Vorentwurfskonzept“ ausgeschrieben. Mittlerweile steht fest, wer sich der Bauaufgabe widmen darf. Durchgesetzt hat sich das in Dornbirn ansässige Architekturbüro Baumschlager Hutter Partners, das in Wien, München und in der Schweiz Niederlassungen unterhält. Insgesamt waren zehn Büros geladen, acht Beiträge wurden abgegeben.

Innenhof
Überzeugt hat die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Hans Hohenfellner die zentrale Entwurfsidee eines neuen Innenhofs, in dem sich die Besucher- und Kundenströme zu den öffentlichen Nutzungszonen wie Verkauf, Gastronomie, Museum und Verwaltung verteilen. Letztere, derzeit noch auf mehrere Gebäude verteilt, wird künftig in einem Neubau unterkommen, dessen „kluge Setzung als vertikaler Anker im Zentrum des Areals“ ebenfalls von der Jury gelobt wurde. Die funktionale Trennung der öffentlichen Brauereizone mit der Produktions- und Betriebszone führe zu einer hohen Flexibilität der Arealnutzung, heißt es in dem Bericht.
Das neue Gasthaus platzieren die Architekten im Haus Spiegel an der Dr.-Waibel-Straße. Die geforderten Lagerkapazitäten werden südseitig des Areals in Form eines Hochregallagers angedockt.

Diskussionsgrundlage
Geschäftsführer Thomas Pachole spricht auf Anfrage der NEUE von einer „sehr intelligenten Lösung“, weist aber zugleich darauf hin, dass der Entwurf „nur als Diskussionsgrundlage“ für die weiteren Planungen diene. „Da ist noch nichts in Stein gemeißelt.“
Dass der in den Ausschreibungsunterlagen anvisierte Baustart im vierten Quartal 2022 hält, kann sich Pachole nicht vorstellen. Er rechnet damit, dass frühestens 2023 mit der Erweiterung begonnen werden kann. „Es handelt sich hier um eine sehr komplexe Bauaufgabe. Es muss gewährleistet sein, dass die innerbetrieblichen Prozesse gut funktionieren, zudem muss der Betrieb während der Bauzeit aufrechterhalten werden“, betont der Geschäftsführer gegenüber der NEUE.
Die geplanten Erweiterungsmaßnahmen sollen jedenfalls etappenweise umgesetzt werden. Die Netto-Errichtungskosten beziffert das Unternehmen in den Ausschreibungsunterlagen mit acht Millionen Euro.

• Bestandsfläche: 23.000 Quadratmeter (Lager und Logistik: 8800 m², Produktion: 10.600 m²,
• Biererlebniswelt: 2400 m²,
Verwaltung: 1200 m²)
Nettonutzfläche neu: 7000 Quadratmeter(Lager und Logistik: 2600 m², Produktion: 1900 m², Biererlebniswelt: 1000 m², Verwaltung: 1500 m²)
• Beginn Planung: 4. Quartal 2021
• Baubeginn: 2023
• Baufertigstellung: 2030
• Errichtungskosten: 8 Millionen Euro
Weiteres Hochregallager
Die neue Gaststätte will die Mohrenbrauerei selbst betreiben. Sie soll Platz für 100 Personen bieten und einen Gastgarten oder allenfalls eine Dachterrasse für zusätzlich 60 Gäste umfassen.
Allerhöchste Priorität hat laut dem Unternehmen allerdings die Erweiterung und Modernisierung der Bereiche Produktion und Lager & Logistik, die den flächenmäßig größten Anteil des Betriebsareals darstellen.
So soll allein die Flaschenabfüllung um 1200 Quadratmeter erweitert werden. Neben neuen Lager- und Gärtanks wird es ein weiteres Hochregallager mit einer Grundfläche von 14 mal 30 Meter und einer Höhe von 25 Metern geben. Auch ein überdachtes Außenlager für das Leergut sowie Sozialräume für die Mitarbeiter sind geplant.
Städtebaulicher Aspekt
Wichtig scheint dem Dornbirner Traditionsunternehmen auch der städtebauliche Aspekt zu sein. Das „Mohren-Areal 2030“ soll gemäß der Ausschreibung ein „attraktives Passstück“ zwischen Innenstadt im Westen und dem Villenviertel im Osten werden. „Um eine städtische Verknüpfung herzustellen, wird eine gestalterische Einbindung der Brauerei, insbesondere der Zugangssituation in den Stadtraum gewünscht“, hieß es in den Unterlagen zu dem geladenen Architekturwettbewerb, der nun geschlagen ist.