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Warum wir weiter unsere Uhren umstellen

25.03.2022 • 15:54 Uhr
Warum wir weiter unsere Uhren umstellen

Konsens der EU-Mitgliedsstaaten ist in weiter Ferne. USA wirken resoluter.

In der Nacht auf Sonntag wird die Uhr von 2.00 auf 3.00 Uhr bzw. auf Sommerzeit vorgestellt. Damit hält Europa weiter am seit den 1970er-Jahren bekannten Prozedere der Zeitumstellung fest, obwohl die EU-Kommission bereits 2018 die Abschaffung für 2019 vorgeschlagen hat.

Stunde nach vor

Am letzten Sonntag im März wird wieder an der Uhr gedreht. Die Zeiger werden in Europa um 2 auf 3 Uhr springen – obwohl die Zeitumstellung in der EU eigentlich ausgedient haben soll. Der Ball liegt seit mehreren Jahren beim EU-Ministerrat, der das Thema aber schon seit 2019 nicht mehr beraten hat.

Der einstige EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker befand: “Die Zeitumstellung gehört abgeschafft.” Dann begannen die Probleme: Die EU-Staaten konnten sich seitdem nicht auf ein einheitliches Vorgehen einigen – zu unterschiedlich sind persönliche und wirtschaftliche Interessen: Was einem Südländer behagt, findet ein Nordeuropäer suboptimal. Beispiel: Ohne Sommerzeit wäre es in östlichen Ländern wie Polen im Sommer bereits um 3.00 Uhr hell. 2019 hielt als Jahr der Abschaffung nicht. 2020 kam die Pandemie über die Welt – und auch 2021 tat sich nichts. Weiteres Vorgehen: völlig unklar.

Europa geht indes in eine weitere Nachspielzeit.