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ÖGK wusste nicht, woher Artikel kamen

04.04.2022 • 20:15 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Mit solchen Ankündigungen und ihrem Logo war die ÖGK in der „Vorarlberger Wirtschaft“ präsent, ohne davon zu wissen.<span class="copyright">ÖGK Vorarlberger Wirtschaft</span>
Mit solchen Ankündigungen und ihrem Logo war die ÖGK in der „Vorarlberger Wirtschaft“ präsent, ohne davon zu wissen.ÖGK Vorarlberger Wirtschaft

ÖGK wusste nichts von Beiträgen in „Vorarlberger Wirtschaft“ und spricht von Presseaussendungen.

In Wien wusste man bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) offenbar nichts von den eigenen Beiträgen im Vorarlberger Wirtschaftsbundmagazin.

Die Krankenversicherung habe „im Rahmen ihrer Startkampagne 2020 ein Inserat im Wert von 1960 Euro in ,Die Wirtschaft‘, dem offiziellen Medium der WKÖ geschalten, zwei weitere Inserate in diesem Zusammenhang waren kostenfrei.“ Ansonsten habe man „keine Inserate getätigt, schon gar nicht in Medien des Wirtschaftsbundes“ geschalten, erklärt die ÖGK gegenüber der NEUE.

Keine Kenntnis über Beiträge

Es habe auch keine Kooperation oder sonstige Transaktionen gegeben. Bei den in der „Vorarlberger Wirtschaft“ erschienenen ÖGK-Artikeln habe es sich weder um Inserate, noch um Kooperationen gehandelt. „Wir können nicht genau sagen, warum die Beiträge dort publiziert worden, aber es ist weder dafür noch für etwas anderes bezahlt worden“, so die Pressestelle.

Der mittlerweile zurückgetretene Wirtschaftsbunddirektor Jürgen Kessler, der auch für die „Vorarlberger Wirtschaft“ verantwortlich zeichnete, war jahrelang als Arbeitgebervertreter in der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) und nach der Fusion der Krankenhassen in der ÖGK tätig gewesen. Anfang Jänner war er überraschend nach wenigen Tagen von der Obmannschaft der Leitung der Landesstelle der Versicherung zurückgetreten.

Update: Landesstelle spricht von Presseaussendungen

Die Vorarlberger Landesstelle der ÖGK gab auf Anfrage nun bekannt, dass es sich bei den Beiträgen um bloße Presseaussendungen gehandelt habe, die man Kessler in dessen Eigenschaft als ÖGK-Funktionär übermittelt habe. Dafür sei aber „kein Cent“ bezahlt worden.

Dass Kessler die Presseaussendungen mit dem Logo der ÖGK und in einem, dem Corporate Design der ÖGK nachempfundenen Layout veröffentlicht habe „war nicht unsere Entscheidung“, so die Landesstelle.