Umweltprogramm soll über Winter helfen

Das Umweltprgramm Ökoprofit zeigt Unternehmen, wie sie Energie sparen können. Mit neuen Angeboten wird auf die aktuelle Situation reagiert.
Das Umwelt- und Klimamanagementprogramm Ökoprofit soll Vorarlberger Betrieben Wege aus der Energiekrise aufzeigen. Es ist keineswegs neu, dass Betriebe durch das Programm Input zu Energiesparmöglichkeiten bekommen. Teilnehmende Unternehmen werden im Rahmen von Ökoprofit beraten und unterstützt, wie der Energieverbrauch reduziert und ein Unternehmen unabhängiger von fossilen Energieträgern werden kann. Das passiert schon seit 26 Jahren in Vorarlberg. Trotzdem war es Thema des gestrigen Pressefoyers im Landhaus. Denn anlässlich der derzeitigen „herausfordernden Zeiten“, wie Wirtschaftslandesrat Marco Tittler sie nennt, sei das Thema Energie „aktueller als je zuvor“, so Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink.
Das Klimaprogramm soll durch die Ergänzung neuer Maßnahmen Betriebe vorbereiten. Ökoprofit ist nach Schöbi-Fink eine Antwort auf die Frage nach dem Weg aus der Krise. Es sei aber nicht die einzige.
Tittler weist auf zwei neue Angebote hin. Eines richtet sich an die Einsteiger und das andere hat bereits aktiven Ökoprofit-Betriebe als Zielgruppe. Ein neues komprimiertes Basisprogramm für noch nicht teilnehmenden Unternehmen soll diesen ab Herbst verhelfen, gut über den Winter zu kommen. Dabei sollen die energierelevanten Workshops und Potenzialanalysen an den Beginn des Programms vorgezogen werden, damit die Betriebe noch vor dem Winter mit dem Umsetzen der Maßnahmen beginnen können. Finanziell wird die Initiative von Land, Gemeinden und Wirtschaftskammer gefördert und Teilnehmer müssen einen Selbstbehalt zahlen.

Auch für bereits zertifizierte Betriebe gibt es aufgrund der aktuellen Situation Pläne. Durch Treffen von Unternehmern und Experten direkt in Ökoprofit-Betrieben aus verwandten Branchen sollen ein Austausch und das Kennenlernen von Best Practice Beispielen ermöglicht werden. Dies soll eine Feinjustierung der bereits aktiv umgesetzten Maßnahmen des Energiesparens vorantreiben. Diese Serie „Energiesparen im Betrieb“ ergänzt die laufenden Beratungen und Tools, wie etwa das Erstellen von Energie-Tabellen und Sammeln von Daten zu den Verbräuchen.
Voraussetzungen und Erfahrung
Um ein Zertifikat zu erhalten, müssen Workshops absolviert werden. Darauf folgt eine Beratung im Unternehmen. Anschließend ist das Erfassen der umweltrelevanten Daten und das Verfassen eines Berichts gefordert. Nach einer im Unternehmen durchgeführten Prüfung wird das Zertifikat verliehen, welches für ein Jahr gültig ist. Um es erneut zu erhalten, müssen die Unternehmen mindestens drei Maßnahmen jährlich umsetzen und einen Umweltbericht einreichen.
Derzeit gibt es in Vorarlberg 198 zertifizierte Betriebe und zwölf Betriebe, die sich noch im Zertifizierungsprozess befinden. In den vergangenen drei Jahren habe das Programm trotz Pandemie einen Zuwachs von Ökoprofit-Betrieben um fast 20 Prozent verzeichnet, so Schöbi-Fink und Tittler. Dadurch sei Vorarlberg laut Schöbi-Fink die erfolgreichste der 100 teilnehmenden Ökoprofit-Regionen.
Einer dieser Betriebe ist seit fast 20 Jahren Längle Pulverbeschichtung in Klaus. Geschäftsführerin Andrea Längle hat die Erfahrung gemacht, dass Ökoprofit dem Unternehmen vor allem praxisorientierte Leitfäden und Schritt-für-Schritt-Anleitungen bietet. Somit würden sowohl Analysen von Verbräuchen als auch Einsparungspotenziale aufgezeigt werden. „Oft weiß man nämlich nicht, wie beginnen“, beschreibt sie die Herausforderung, vor der Unternehmer stehen. Längle erzählt, dass das Umweltprogramm ihr geholfen hat, blinde Flecken im Betrieb aufzuzeigen. Hierfür sei ein Blick von außen hilfreich. Dabei gehe es nicht um große Investitionen, sondern um Feinheiten. Neben dem Tagesgeschäft sei es wichtig, sich immer wieder mit dem Thema Energiesparen zu beschäftigen. Es gehe darum, dass durch das Drehen kleiner Stellschrauben ein Einsparen von Energie möglich sei, so Längle. Bei Längle Pulverbeschichtung wurde das Energieeinsparpotenzial schon ermittelt: die Prozesstemperatur.