Weihnachtsmärkte durchwegs „gut gelaufen“

Der Christkindlemarkt in Dornbirn schließt am Freitag seine Tore. Jene in Bludenz, Feldkirch und Bregenz am Samstag.
In den vergangenen zwei Jahren konnten Weihnachts- und Christkindlemärkte überhaupt nicht oder nur eingeschränkt stattfinden. Nachdem es heuer erstmals wieder keine Corona-Maßnahmen in der Adventzeit gab, erlebten auch die Märkte wieder ein Revival in gewohnter Form – und das wurde von den Leuten sehr gut angenommen, heißt es allerorts.
„Wir haben ganz klar gemerkt, dass die Leute auf den Markt gewartet haben“, sagt Natascha Arzberger, Geschäftsführerin des Bludenzer Stadtmarketings, „um sich zu treffen, um zusammenzustehen, etwas zu trinken oder zu essen.“ Passiert sei das vor allem am Abend, der traditionell bestbesuchten Zeit.

Rückfragen bei den Standlern hätten ergeben, dass besonders die Gastronomie sehr gut gelaufen sei, informiert die Bludenzer Stadtmarketing-Chefin. Von jenen, die kreative Produkte im Angebot hatten, sei die Rückmeldung gekommen, dass man schon merke, dass die Leute mehr aufs Geld schauen. Allerdings – „irgendetwas Kleines ging immer“, beschreibt Arzberger deren Erfahrungen.

Als Indiz dafür, dass der Christkindlemarkt wieder als sozialer Treffpunkt, als Ort, um zusammenzustehen, fungiert, sieht die Stadtmarketing-Geschäftsführerin auch die diesjährige Christbaumversteigerung. Seit einigen Jahren wird auf dem Markt in Bludenz ein Christbaum für einen sozialen Zweck versteigert. Die diesjährige Auktion brachte eine Rekordsumme von 1250, Euro exklusive den Beitrag eines Sponsors. „Das ist ein Wert wie vor Corona“, sagt Arzberger – wenngleich sie Vergleiche mit der Zeit vor der Pandemie nicht unbedingt für sinnvoll erachtet. „Die Situation ist jetzt eine andere.“

Der diesjährige Christkindlemarkt sei aber, nicht zuletzt aufgrund des großen Engagements der Standbetreiber, ein Erfolg gewesen, so ihre Conclusio: „Das ist fürs nächste Jahr ein toller Auftrag“.
Schauen und dann kaufen
„Es ist sehr, sehr positiv angelaufen, und wir hatten vom Start weg – wir waren ja die ersten, die geöffnet haben – eine starke Frequenz“, beschreibt Robert Salant, Geschäftsführer von Bregenz Tourismus und Stadtmarketing, den diesjährigen Verlauf des Weihnachtsmarktes in der Landeshauptstadt. In der Gastronomie habe sich das auch voll durchgeschlagen. „Im Handel ist es allerdings so, dass die ersten zwei Wochen geschaut und dann gekauft wird“, sagt Salant. Das sei auch heuer der Fall gewesen.

Für einen „totalen Booster“ habe in dieser Woche noch das „Ö3-Weihnachtswunder“ auf dem Kornmarktplatz gesorgt – „aber wir waren schon vorher gut unterwegs“, erklärt der Stadtmarketing-Chef. Neben dem Weihnachtsmarkt auf dem Kornmarktplatz gab es noch jenen in der Bregenzer Oberstadt und eine Kooperation mit Lindau. Bei Letzterer fuhr ein „Weihnachtsschiff“ von einem Markt zum anderen. Ein Angebot, das sehr gut angenommen wurde, wie Salant erzählt.

Rund 180.000 Menschen werden in Bregenz in einem „normalen“ Jahr auf dem Weihnachtsmarkt gezählt. Aktuelle Zahlen hat Salant noch nicht vorliegen. Er geht aber davon aus, dass dieser Wert heuer wieder erreicht werden kann. Und eine Befragung unter 700 Besucherinnen beziehungsweise Besuchern hat ergeben, dass etwa 70 Prozent von ihnen aus Vorarlberg kommen, rund fünf Prozent jeweils aus Restösterreich und der Schweiz und an die 20 Prozent aus Deutschland.
Beim Kinderprogramm “überrannt”
„Es ist gut gelaufen“, heißt es auch aus Dornbirn. Sabine Gabriel-Kofler, Projektleiterin beim dortigen Tourismus und Stadtmarketing, erzählt, dass man etwa beim Kinderprogramm des Christkindlemarkts in den ersten Wochen „komplett überrannt“ worden sei. An den Wochenenden habe jeweils eine sehr hohe Frequenz an Besucherinnen und Besuchern geherrscht. Unter der Woche seien Montag und Dienstag ein wenig schwächer gewesen. „Aber ich habe schon das Gefühl, dass die Leute wieder Lust darauf hatten, dass etwas stattfindet“, sagt Gabriel-Kofler.

Gute Umsätze gab es wie in den anderen Städten auch in Dornbirn in der Gastronomie. Bei den sonstigen Ständen sei tendenziell zu Beginn mehr gekauft worden. Zuletzt habe das etwas nachgelassen, so die Erfahrungen der Projektleiterin aus Gesprächen mit den Standbetreibern. Allerdings gebe es auch da Unterschiede. Genaue Zahlen wird es in Dornbirn erst nächste Woche geben. „Insgesamt habe ich aber das Gefühl, dass alle ganz zufrieden sind“, so Gabriel-Koflers Eindruck.

„Wir hatten das Gefühl, dass sich die Leute nach den zwei Jahren Pause danach gesehnt haben, wieder auf einen Markt zu gehen“, sagt auch Lukas Debortoli, Geschäftsführer von Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch. In der Gastronomie sei es „top“ gelaufen, heißt es auch aus der Montfortstadt. Besonders am Nachmittag und Abend seien viele Besucherinnen und Besucher gekommen. Die Händler hätten aber teils schon das Gefühl gehabt, dass die Leute vorsichtiger sind, so auch die Erfahrungen in Feldkirch.
Das Rahmenprogramm sei sehr gut angenommen worden, informiert Debortoli. „Alles in allem sind wir zufrieden“, so seine Bilanz.