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Klage: Durch Mobbing
ins Burnout gerutscht

03.01.2023 • 17:27 Uhr
<span class="copyright">Symbolbild/Hartinger</span>
Symbolbild/Hartinger

Handelsangestellte bekämpft im Krankenstand erfolgte Dienstgeberkündigung wegen Sozialwidrigkeit.

Am Arbeitsplatz sei seine Mandantin jahrelangem Mobbing ausgesetzt gewesen, sagte der Anwalt der klagenden Handelsangestellten in der ersten Verhandlung im Arbeitsprozess am Landesgericht Feldkirch.

Kündigung während des Krankenstandes

Deswegen habe sie ein Burnout erlitten, das sie bislang arbeitsunfähig gemacht habe, so Klagsvertreter Serkan Akman. Sie sei daher im Krankenstand gewesen.
Während des monatelangen Krankenstands erhielt die Arbeitnehmerin eine Dienstgeberkündigung. Die Klägerin bekämpft nun die Kündigung vor Gericht. Ihr Anwalt argumentiert dabei damit, die Kündigung sei sozialwidrig. Die sozialen Folgen des Verlusts des langjährigen Arbeitsplatzes seien allzu gravierende. Die Handelsangestellte möchte vor Gericht erreichen, dass die Kündigung für unwirksam erklärt wird und sie nach ihrem Krankenstand in das beklagte große Unternehmen zurückkehren darf.

Vergleichsgespräche während der vorbereitenden Tagsatzung blieben erfolglos. Arbeitsrichter Gabriel Rüdisser schloss sich dem Vorschlag des Klagsvertreters für eine gütliche Einigung an. Aber Beklagtenvertreter Stefan Hämmerle sagte, das von ihm vertretene Unternehmen sei zu keiner Abschlagszahlung bereit. Zumal weitere ähnliche Arbeitsprozesse gegen das Unternehmen anhängig seien, das sich durch Klagen nicht erpressen lassen wolle.

Angebliches Mobbing

Der Beklagtenvertreter wunderte sich darüber, dass die Klägerin an ihren Arbeitsplatz zurückkehren möchte, an dem sie sich gemobbt fühlt. Erstaunt zeigte sich Hämmerle darüber, dass das Unternehmen von dem angeblichen Mobbing erst durch die Klage erfahren habe. Deshalb habe der Arbeitgeber nichts dagegen unternehmen können.

In dem Arbeitsprozess wird nun zunächst ein psychiatrisches Gutachten erstellt. Die Expertise soll Auskunft darüber geben, woran die Klägerin erkrankt ist. Und ob Mobbing am Arbeitsplatz ursächlich für ihren Krankenstand war.