Mehr Nachfrage nach Anti-Schimmel-Mitteln

Die Verantwortlichen von Farben Morscher über das vergangene Geschäftsjahr und aktuelle Entwicklungen.
Farben Morscher hat im Geschäftsjahr 2022 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von etwas mehr als 27 Millionen Euro erzielt.
Das entspreche einem Plus von etwa vier Prozent gegenüber 2021, wie Geschäftsführer Hansjörg Albrecht und Geschäftsleitungsmitglied Martin Hefel berichteten. Die Ertragssituation sei angesichts der herausfordernden Begleitumstände zufriedenstellend positiv ausgefallen. Der Löwenanteil des Zuwachses entfalle auf organisches Wachstum, ein kleiner Teil auf Preiserhöhungen. Farben Morscher ist auf den Handel mit Farben, Lacken und dazugehörenden Maschinen sowie Werkzeugen spezialisiert.

Das Unternehmen habe in der jüngeren Vergangenheit von seiner breit gefächerten Kundenstruktur profitiert, so Albrecht und Hefel. An die 70 Prozent der Abnehmer seien Unternehmen aus allen erdenklichen Branchen und andere Farben- und Lackhändler. Die anderen 30 Prozent entfallen auf Privatkunden. Durch die mittlerweile 20 Standorte – dem höchsten Stand seit der Gründung 1962 – mit über 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Österreich zeige man nicht nur physische Präsenz vor Ort. Der 2015 hochgefahrene Online-Shop habe sich gerade in den ersten Monaten der Coronapandemie-Bekämpfung und jetzt bis in die Gegenwart herauf bewährt. „Die angebotene Kombination aus Vorab-Bestellen im Online-Shop und dem Abholen an unseren Standorten war und ist ein gewaltiger Vorteil.“ Das spreche sowohl Firmen- als auch Privatkunden an.
Eigene Standorte
Bis auf das Burgenland und Kärnten, wo es einen langjährigen Geschäftspartner gibt, ist Farben Morscher in allen Bundesländern mit eigenen Standorten vertreten. Der inländische Umsatzanteil liegt bei mehr als 95 Prozent. In Wiener Neustadt wird gerade das Lager am bestehenden Standort um 200 Palettenstellplätze erweitert. Damit wolle man auch die steigenden Logistikkosten besser im Griff haben, so Albrecht. Während Farben Morscher die Aktivitäten in der Steiermark und in Niederösterreich beziehungsweise im Wiener Raum weiter ausbauen und im Burgenland gerne einen Standort eröffnen möchte, wolle man grundsätzlich nichts über das Knie brechen. „Für uns kommt nur ein gesundes und nachhaltiges Wachstum in Frage“, so Hefel und Albrecht.

Angesprochen auf die aktuelle Geschäftsentwicklung heißt es von der Führungsriege, dass „gegenwärtig nichts wirklich planbar“ sei. Derzeit zumindest würden die Geschäfte zufriedenstellend laufen und für das erste Halbjahr 2023 gehe man nach Rücksprache mit Kunden von einer guten Nachfrage aus. Die nachlassende Baukonjunktur und die für viele private Häuslebauer nur noch schwer bis gar nicht mehr leistbare Preissituation am Bau könnte schlussendlich aber auch Farben Morscher treffen. „Für das zweite Halbjahr ist eigentlich noch vieles offen, eine Prognose ist nicht möglich.“ Fix sei lediglich, dass auch Farben Morscher von den massiv gestiegenen Energiekosten getroffen wird.
Schimmelbekämpfung
Farben Morscher hat in den vergangenen drei Jahren sein Produktportfolio sukzessive ausgebaut. So werden unter anderem auch Klebstoffe und Tapeten angeboten. Eine in den vergangenen Wochen massiv gestiegene Nachfrage würden gegenwärtig Schimmelbekämpfungsmittel erfahren – sowohl bei Handwerkern als auch bei Privatkunden. Der Grund dafür liege nach Einschätzung von Fachleuten im falsch umgesetzten Energiesparen vieler Haushalte. „Es wird weniger gelüftet und weniger geheizt, die Raumtemperatur sinkt. Gleichzeitig sind immer mehr Häuser gut abgedichtet. Das führt jetzt häufiger als sonst zu Schimmelbefall in den Wohnungen“, höre man aus Fachkreisen.
Günther Bitschnau/wpa