So ist der Stand beim Lünerseewerk II

Sondierstollen für Lünerseewerk II in Bürs erstmals begehbar. Voraussichtlich bis Ende dieses Jahres werden die Arbeiten an dem Stollen noch dauern.
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Kürzlich erfolgte der Anschlag zum Sondierstollen für das geplante Lünerseewerk II in Bürs. „Damit wurde der Grundstein für wichtige Vorerhebungen des Großprojekts gelegt“, erklärten Landeshauptmann Markus Wallner und Illwerke-vkw-Vorstandsmitglied Helmut Mennel gestern bei einer Pressekonferenz. Wallner betonte, dass das Land Vorarlberg hinter dem Energiewende-Projekt stehe und weiter mit Hochdruck daran arbeite, bürokratische Bremsen zu lösen. „Das Lünerseewerk II spielt nicht nur in der Energieautonomie Vorarlbergs eine wichtige Rolle, sondern hat auch das Potenzial, zu einem wichtigen Erfolgsfaktor der europäischen Energiewende zu werden“, sagte Wallner.
1000 Megawatt Leistung
Mit 1000 Megawatt Leistung im Turbinen- und Pumpbetrieb ist das Kraftwerk ein wichtiger Ausgleichsspeicher, um Energiespitzen aus der Erzeugung von Wind- und Fotovoltaik zu glätten und damit das Netz zu stabilisieren. Dadurch können die rasant wachsenden Anteile erneuerbarer Energien kosteneffizient integriert werden.Aus ökologischer Sicht sei das Kraftwerk ein technisches Meisterwerk mit riesigem Synergiepotenzial, waren sich Wallner und Mennel einig. Der Landeshaupmann ergänzte: „Nun geht es darum, dieses für die Energiewende so wichtige Projekt zügig und ohne überflüssige Verzögerungen umzusetzen.“

Kenntnisse des Gebiets
Seit einigen Monaten laufen die Planungen für das ambitionierte Pumpspeicherkraftwerk auf Hochtouren. Besonders wichtig für die verlässliche Planung sind detaillierte und fundierte Kenntnisse vom Projektgebiet. Zu diesem Zweck führte das Unternehmen bereits in den letzten Monaten Erkundungsbohrungen durch. Zur weiteren Erkundung der geologischen, hydrogeologischen und felsmechanischen Gebirgsverhältnisse errichtet die Illwerke vkw im Bereich der bestehenden Umspannanlage den Sondierstollen Bürs. Dazu wird ein rund 800 Meter langer Stollen mit einem Ausbruchsquerschnitt von rund 25 Quadratmetern – ausgehend von einer Nische 650 Meter innerhalb des bereits bestehenden „Fensterstollens Bürs“ – bergmännisch vorgetrieben. Neben der geologischen Dokumentation führen die Ingenieurinnen und Ingenieure auch hier ein umfangreiches Erkundungs- und Versuchsprogramm durch.
200 Meter dieses Stollens waren nun erstmals begehbar. Voraussichtlich bis Ende dieses Jahres werden die Arbeiten an dem Stollen noch dauern.
Das Lünerseewerk II soll Österreichs größtes Pumpspeicherkraftwerk werden. Das Projektvolumen beläuft sich auf zwei Milliarden Euro.
Zeitplan
Stand Oktober, ohne Verfahrensbeschleunigung:
– Projektentwicklung und Einreichplanung: Anfang 2022 bis 2024
– UVP-Verfahren: 2025 bis 2029
– Ausschreibung, Angebote, Baubeschluss: 2028 bis Mitte 2031
– Realisierung und Inbetriebnahme: Mitte 2031 bis Anfang 2038
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