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Salzburgwahl schlägt kleine Wellen

24.04.2023 • 17:58 Uhr
Salzburgs LH Wilfried Haslauer (ÖVP) und Vorarlbergs LH Markus Wallner (ÖVP).<span class="copyright">APA/ROLAND SCHLAGER</span>
Salzburgs LH Wilfried Haslauer (ÖVP) und Vorarlbergs LH Markus Wallner (ÖVP).APA/ROLAND SCHLAGER

In Vorarlberg reagiert man abseits der FPÖ eher verhalten auf die Ergebnisse der Salzburger Landtagswahl.

Mangels nennenswerter kommunistischer Vertreter im Land freute sich in Vorarlberg lediglich die FPÖ über das Ergebnis der Landtagswahl in Salzburg: „Der Trend der Landtagswahlergebnisse ist ein ganz klarer: Wir Freiheitliche gewinnen bei jeder Wahl dazu und werden immer stärker und auf der anderen Seite verlieren die noch amtierenden ÖVP-Landeshauptleute deutlich an Vertrauen“, erklärte FPÖ-Obmann Christof Bitschi auf Facebook. „Wir sind der ÖVP auf den Fersen“, sah der Freiheitliche eine Signalwirkung.

Kleines Echo aus dem Westen

Die übrigen Landesparteien leckten ihre Wunden mehr oder weniger intensiv. Mit Schlussfolgerungen und Forderungen hielt man sich allgemein zurück. Während ÖVP-Obmann und Landeshauptmann Markus Wallner davon sprach, dass die Ergebnisse zwar „schmerzen“, man aber dennoch das Ziel erreicht habe, in Salzburg den ersten Platz zu halten, hielt SPÖ-Obfrau Gabriele Sprickler-Falschlunger das Abschneiden der Salzburger Sozialdemokraten laut APA für „schon enttäuschend“, laut ORF aber auch für „relativ respektabel“. Die Partei hatte eines ihrer acht Mandate verloren.

Der SPÖ habe die Kandidatur der KPÖ geschadet, die in Salzburg mit vier Sitzen in den Landtag einzog. Das starke Abschneiden der FPÖ erklärte sich Sprickler-Falschlunger „mit einer Frustration der Leute“. Es sei eine Protestwahl gewesen.Nachdem die Neos aus dem Salzburger Landtag geflogen sind, möchte die Vorarlberger Landessprecherin Claudia Gamon die Kommunikation der Partei verbessern.

Mögliches Dreierbündnis

Die Ko-Landessprecherin der Grünen, Eva Hammerer, möchte beim KPÖ-Ergebnis in Salzburg „ganz genau hinschauen und lernen“. Die Wählerstromanalyse des ORF legt nahe, dass die Grünen etwa ein Drittel ihrer Stimmen an die Kommunisten verloren und dies nur mit Stimmen von Neos- und Nichtwählern kompensieren konnten. Die Grünen hatten nach starken Verlusten bei der letzten Wahl 2018 daher diesmal ihre Mandate gehalten, aber erneut leichte Stimmeneinbußen hinnehmen müssen.

Nach der Wahl kann die Salzburger ÖVP nun mit der SPÖ oder der FPÖ koalieren. Mit den Sozialdemokraten hätte man im Landtag aber nur eine Mehrheit von einer Stimme. Das sei schon „sehr knapp“ merkte auch Sprick­ler-Falschlunger an, die von einem Dreierbündnis mit den Grünen ausgeht. Das wünschte sich naturgemäß auch Eva Hammerer.

Hauptwahlmotive waren laut einer Sora-Umfrage die hohe Inflation, die damit steigenden Energie- und Wohnkosten sowie das Thema Pflege.