Der Geschichte der Industrie auf der Spur

Wanderführer Hertha Glück und Gerhard Vylet wandern in Dornbirn auf dem neuen „Stadtspuren“-Pfad von der Inatura bis zum Schaukraftwerk Forach.
Das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“ trifft zwar auf fast jede Wanderung zu, doch bei dieser Stadtwanderung in Dornbirn passt es perfekt. Mit den Stationen des neuen „Stadtspuren“-Wegs wird die Stadt zum Erlebnisraum, in dem die Industriegeschichte Dornbirns anschaulich vermittelt wird. Bei der Inatura, der achten von 15 Stationen, startet die Wanderung auf halbem Weg.
Bei einer Runde durch das ehemalige Fabrikareal, in dem heute neben Stadtgarten und Inatura auch der Kunstraum Dornbirn den alten Hallen neues Leben verleiht, blickt man ein erstes Mal zurück in die Vergangenheit. Die orangefarbenen Informationstafeln geben über jene Zeit Auskunft, in der hier die seit dem 16. Jahrhundert bestehende Tradition der Eisenschmelzen und Hammerschmieden ins Industriezeitalter geführt wurde. Ergänzendes Bildmaterial wird auf einer Handy-App angeboten.
Dampf-Balanciermaschine
Der Jahngasse beim Stadtgarten folgt man kurz zur Schmelzhütterstraße, auf der rechts nach wenigen Metern die orange Markierung der nächsten Station zu sehen ist. Die Dampf-Balanciermaschine ist Thema dieser Station. Auch ein kurzes Stück des Müllerbachs, der alle Stationen verbindet, ist zu sehen. Nach dem gläsernen Firmengebäude und dem Wohnhochhaus in Altrosa geht’s durch die Unterführung zum Damm der Ache, wo einen die nächste Station erwartet.
Neben den Tafeln zur Geschichte ist jede dieser Informationsinseln mit einer Bank, Fahrradständern und meist auch einem Abfalleimer ausgestattet. Hier, wo bis in die 1970er-Jahre eine Holzbrücke über die Ache führte, hat man einen guten Blick auf das letzte historische Arbeiterhaus. Links sieht man das Flussbett der Ache, in dem das Wasser seinen Weg immer wieder neu in den Schotter gräbt. Rechts von Bäumen gesäumt, kann auf dem weiteren Weg Richtung Bahnbrücke das nächste Industriegebiet fast übersehen werden. Vor der Bahnbrücke verlässt man den Damm, folgt dem Wegweiser und biegt in der Kurve links in die Kanalgasse ein.

Grünes Band
Bei der Bahnunterführung tritt der Müllerbach wieder an die Oberfläche. Gärten, Vorgärten und Begrünungen beidseits von Weg und Kanal formen ein grünes Band durch die Stadt. Kurz vor Station elf, welche als Brückenplattform den Bach überspannt, sind sogar noch größere Gärten zu sehen. Über die Wiese direkt bei der Plattform kann man jetzt auf die Berge und in Kürze wohl auf die aktuelle Dornbirner Baugeschichte blicken. Der Bach verabschiedet sich bei der Tüllfabrik wieder in den Untergrund.
Auf der Rohrbach-Straße geht es kurz nach links, schon beginnt das Rhomberg-Fabrikareal. Am Efeu bewachsenen Gebäude rechts vorbei, ein Stück geradeaus und dann zwischen den Industriegebäuden nach links, gelangt man zum Kulturzentrum Spielboden. Von dort verlässt man das Industriegebiet und gelangt entlang des Müllerbachs nach Schwefel.
Die Druckergasse führt links zu einer Fabrikhalle. Hinter den Autoabstellplätzen beginnt die Laufstrecke, zugleich der Wanderweg entlang des Bachs und endet beim Kraftwerk Forach. Dort, in der Naturinsel Forachwäldchen, gelangt man durch einen schönen Garten, wo Waldmeister, Hirschzungen und Akeleien zu sehen sind, hinunter zum Schaukraftwerk, der letzten Station der „Stadtspuren“. Am Rückweg kann man sich aus neuer Blickrichtung nochmals an Natur und Geschichte erfreuen.