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Theater für das junge Publikum

14.06.2023 • 20:27 Uhr
Einblicke in „Das Uhu-Experiment“ <span class="copyright">Claudia Popovici</span>
Einblicke in „Das Uhu-Experiment“ Claudia Popovici

Das internationale Festivals für ein junges Publikum „Luaga & Losna“ startet nächste Woche in Nenzing in die 35. Ausgabe.

Am Dienstag versucht das Kinder- und Jugendtheaterfestival „Luaga & Losna“ wieder ganz kleine aber auch größere Kinder in den Bann des Theaters zu ziehen und ermöglicht dem jungen Publikum im ländlichen Raum einen Blick in die Theaterwelt. Zu Gast sind wieder internationale Theater aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Festival wurde 1988 gegründet und ist damit das älteste Kinder- und Jugendtheaterfestival in Österreich

Highlights

Begleitend zum Festival sind wieder Autorinnen und Autoren aus drei Ländern zu Gast, die öffentlich aus ihren Stücken lesen und mit den Theaterpraktikern diskutieren. Bei der Programmplanung werde versucht, möglichst viel Vielfalt anzubieten, sowohl was die Theaterformen als auch Altersgruppen betrifft, beschreibt Sabine Wöllgens, die zusammen mit Johannes Rauch das Programm zusammenstellte. So gibt es schon Stücke für Kinder ab 4 Jahren, aber auch für ab 6jährige und ab 10jährige.

"Die freiwilligen Angsthasen" <span class="copyright">Ines Heinen</span>
"Die freiwilligen Angsthasen" Ines Heinen

Neben den Theaterstücken hat das Théâtre de la Toupine aus Frankreich eine interaktive Spiele-Installation am Nenziner Ramschwagplatz aufgebaut. Aus Wurzelholz und Fundmaterial haben sie künstlerisch Figuren hergestellt, die an die Holzriesen von alten Jahrmärkten erinnern. Ein weiteres Highlight ist die Wanderausstellung Glashaus-Miniaturen von Marlis Hirche und Oliver Dassing. Die Pyromantiker Berlin haben über Jahre Spielzeug gesammelt, mit der sie einen spielerischen und fantasievollen Blick auf die situative Komik des Familiären werfen. Beim Betrachten erlebt man alltäglichen Situationen – wie im „richtigen“ Leben. Vernissage ist am Dienstag um 18.30 Uhr.
Am Freitag können Kinder beim Uhu-Experiment selbst den Ablauf der Performance mitbestimmen, während sie über Kopfhörer Entscheidungen über Wahrheit und Lüge treffen. Es geht um die Lust am eigenständigen Denken und um den Mut, die eigene Meinung zu sagen.

Von Reisen und Ängsten

Gestartet wird am Dienstag mit Waram Taram vom Theater Trauminsel, in dem versucht wird, den Verkauf des Elternhauses zu verhindern. Es soll abgerissen werden, damit neue Wohnblöcke gebaut werden können. Vielleicht kann ja der Riese Waran Taram helfen. Das Theater Grüne Sosse zeigt das Stück „Am Hafen mit Vogel“: Nanina und ihr Papa, die eine lange Reise über viele Grenzen vor sich haben, lernen am Flughafen Dodo kennen. Dodo hat die tollsten Ideen und kühne Träume – kann aber nicht fliegen… Der virtuose Text verknüpft spielend Politik und Lebensrealitäten.
Am Mittwoch suchen und bekämpfen die freiwilligen Angsthasen vom Angora Theater aus Belgien die verschiedensten Ängste, von den ganz kleinen Unbehaglichkeiten bis hin zu richtig gefährlichen Bedrohungen. Das Spiel der drei Figuren wird angetrieben von der Suche nach einer Haltung zur Welt, der Neugier auf Überraschungen und der unbändigen Lust zu lachen.

"Waram Taram"  <span class="copyright">Theater Trauminsel</span>
"Waram Taram"  Theater Trauminsel

Gehäkelte Welt

Die Pyromantiker präsentieren das selbst gestricktes Handpuppenspiel „Der Hahn hat immer recht“, in dem die Fragen von Ursache und Wirkung und die Verhältnisse zwischen Mann und Frau und Hennen und Hahn in einer rasend komischen Alltagsabbildung erörtert werden.
Am Donnerstag inszenieren Niedlich & Gross Pascal Brullemans Stück „Eisberg“. Drei Waisenkinder versuchen sich dem „normalen“ Leben, das die Gesellschaft sehr schnell für sie organisieren will, in ihrem Keller zu entziehen und mit ihrer Trauer, Einsamkeit, Wut und dem Schmerz klarzukommen. Mit unterschiedlichsten Strategien und auch der gegenseitigen Ablehnung stellen sie sich ihren Gefühlen. Das TatWortTheater zeigt mit dem Stück für Erwachsene „Windhöhe“ das Zusammentreffen zweier sehr unterschiedlichen Frauen in der bergigen Einöde, die eine hat die Einsamkeit selbst gewählt, die andere ist auf der Flucht.

Am Samstag beenden Thalias Kompagnons mit der musikalischen Bildergeschichte „Wenn Ferdinand nachts schlafen geht“ das Festival. Thalias Kompagnons gehen dem Gefühl der Angst im Dunkeln auf den Grund. Mit Collagen, die live auf der Bühne entstehen, und verzaubernder Akkordeonmusik lassen sie die Gegenstände im nächtlichen Kinderzimmer lebendig werden und eröffnen den Blick auf einen magischen Kosmos, in dem das Unmögliche möglich wird.