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Auf Rasen ist Wimbledon-Debütant Eubanks eine Bank

11.07.2023 • 15:29 Uhr
Christopher Eubanks
Christopher Eubanks APA/AFP/DANIEL LEAL

Der 27-jährige Amerikaner Christopher Eubanks marschierte auf dem “heiligen Rasen” ins Viertelfinale.

So schnell kann es gehen. Beim Rasen-Challenger Anfang Juni in Surbiton geriet Christopher Eubanks gegen den Österreicher Jurij Rodionov im Achtelfinale mit 2:6, 4:6 noch unter die Räder. Drei Wochen später feierte der Amerikaner bei der Generalprobe für Wimbledon auf Mallorca (ebenfalls auf Rasen) seinen ersten ATP-Titel. Und während Rodionov auf dem “heiligen Rasen” an der Church Road in der zweiten Qualifikationsrunde strauchelte, zog Eubanks mit seinem mittlerweile neunten Sieg in Folge sensationell ins Viertelfinale ein. Das konnte auch Marathonmann Stefanos Tsitsipas nicht verhindern – der Thiem-Bezwinger musste sich dem US-Boy in seinem dritten Fünfsatzmatch in Wimbledon mit 6:3, 6:7, 6:3, 4:6, 4:6 beugen.

Mit seinem starken Aufschlag und seiner brachialen Vorhand ist Eubanks auf Rasen also eine Bank. Ob diese in der Runde der letzten Acht gegen Daniil Medwedew (der Russe profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe Jiri Leheckas beim Stand von 6:4, 6:2) weiter standhält, bleibt abzuwarten.

Bis dato überschaubar erfolgreich

Überraschend kommt Eubanks Sieglauf allemal. Vor allem, weil der 2,01-Meter-Hüne aus Atlanta erstmals in seiner Karriere auf der großen Tennisbühne Wimbledon auftritt und vor seinem auf Mallorca gestarteten Höhenflug als klassischer Collegespieler eine bis dato überschaubar erfolgreiche Laufbahn hingelegt hat. 2017 stieg der Afroamerikaner in die Tour ein, erst im heurigen April, einen Monat vor seinem 27. Geburtstag, gelang ihm dank des Achtelfinal-Einzugs in Miami erstmals der Sprung unter die Top 100.

Mittlerweile ist Eubanks die Nummer 43 im Computer. “Ich habe das Gefühl, einen Traum zu leben. Das ist absolut verrückt”, jubelte der auf der Tour dank seiner herzlichen und hilfsbereiten Art allseits beliebte Amerikaner, der mit Tsitsipas erstmals einen Top-fünf-Mann bezwungen hat. Seine Beziehung zu Rasen? “Wir hatten im Laufe der Jahre ein anstrengendes Miteinander. Aber im Moment sind wir beste Freunde.”