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Die Hochwasser-Lage bleibt angespannt

28.08.2023 • 13:53 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Hochwasserwarnung für Tirol bleibt aufrecht. In Rattenberg trifft die Feuerwehr Präventivmaßnahmen
Die Hochwasserwarnung für Tirol bleibt aufrecht. In Rattenberg trifft die Feuerwehr Präventivmaßnahmen APA/ZOOM.TIROL

Hochwasser gibt es in Tirol und Vorarlberg.

Ein Tiefdruckgebiet über Oberitalien steuert aktuell feuchte Luft nach Österreich. Die Fachleute von Geosphere Austria (vormals ZAMG) haben am Montag eine Regen- und Gewitterwarnung für viele Regionen herausgegeben. Besonders im Westen und Süden Österreichs seien Anfang der Woche große Regenmengen zu erwarten. Stellenweise drohen auch kräftige Gewitter. Erst ab Mitte der Woche sollte sich das Wetter beruhigen.

In Tirol hat am Montag weiter in Teilen des Landes eine angespannte Hochwassersituation geherrscht. Hauptbetroffen waren gegen Mittag die Bezirke Imst, und dabei vor allem das Ötztal, sowie der Bezirk Innsbruck-Land. Laut Geosphere und dem Hydrografischen Dienst des Landes soll am Nachmittag die Lage am Alpenhauptkamm weiterhin prekär bleiben, zudem könnten mögliche Gewitter die Situation verschärfen. Der Schwerpunkt verlagere sich im Laufe des Nachmittages in Richtung Zillertaler Alpen und Osttiroler Tauern, teilte das Land mit, das die Landeseinsatzleitung aktiviert hatte. In Osttirol könne es im oberen Teil der Isel zu erhöhten Wasserständen kommen.

UNWETTER - WARNUNG VOR GROSSER HOCHWASSERGEFAHR AM INN UND ZUBRINGERN
In Tulfes hat die Feuerwehr bereits in Inn-Nähe einen Hochwasserschutz errichtetSonstiges

Brennerbahnstrecke ist gesperrt

Der anhaltende Regen hatte Montagfrüh zu ersten Straßen- und Bahnsperren geführt. Die Brennerbahnstrecke wurde aufgrund eines Murenabganges zwischen Steinach in Tirol und Brenner bis voraussichtlich Montagabend komplett gesperrt. Für S-Bahnen und den Regionalverkehr wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, für den Fernverkehr wurde ein Schienenersatzverkehr “angefordert”, hieß es. Die ÖBB machten Fahrgäste darauf aufmerksam, “dass das Platzangebot begrenzt sein kann”. Man solle daher auch “alternative Reisemöglichkeiten” nutzen.

Im Ötztal trat die Ötztaler Ache über die Ufer, die Ötztal Straße (B186) wurde daher zwischen Längenfeld und Sölden gesperrt. Im Tumpener Ortsteil Ried mussten 30 Haushalte mit rund 70 Personen evakuiert werden. Sie wurden im örtlichen Vereins- und Feuerwehrhaus untergebracht.

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Das Land Tirol appellierte an die Bevölkerung, “Abstand von Gewässern und überfluteten Flächen” zu halten. Laut Informationen von GeoSphere soll sich die Situation erst am Dienstag beruhigen. Rizzoli empfahl, “die Wettersituation laufend im Blick zu haben – vor allem in den betroffenen Gebieten – und die Pegelstände zu verfolgen”. Diese können auf Hydro Online unter www.tirol.gv.at/hydro-online mitverfolgt werden.

Seit Sonntagabend bis Montagvormittag waren 85 Feuerwehren mit rund 2.000 Einsatzkräften landesweit ausgerückt. 183 Einsätze habe man bisher insgesamt gezählt, sagte der Sprecher des Landesfeuerwehrverbands, Anton Wegscheider, zur APA. Die meisten Einsätze wies der Bezirk Imst mit 63 auf. Auch seien die Wehren in den Orten stark präventiv tätig.

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In Vorarlberg ist die Lage ruhiger als erwartet

Anhaltende Regenfälle mit bis zu 100 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden führten auch in Vorarlberg zu Hochwasser. Teilweise überschwemmte der Alpenrhein in Nacht zwischen Lustenau und der Mündung in den Bodensee seine Vorländer. Trotz der anhaltenden Niederschläge blieb die Lage für die Feuerwehren im Land zunächst ruhiger als erwartet.

Nach Angaben von Landeshauptmann Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Christian Gantner (beide ÖVP) wurden die Rhein-Dämme auf beiden Seiten des Ufers von Feuerwehr und Zivilschutz überwacht. “Die Situation ist derzeit trotz andauernden Regens noch stabil, alle Einsatzkräfte sind informiert und bereit, und die Entwicklungen werden über die gesamte Länge des Alpenrheins genau beobachtet”, so Wallner und Gantner. Sollte sich die Lage zuspitzen, werde man natürlich rechtzeitig informieren – davon sei aktuell aber nicht auszugehen.