BPC und Schwesterfirma in Konkurs

Umsatzeinbußen durch die Coronabekämpfung waren maßgeblicher Grund für die Zahlungsunfähigkeit.
Die BPC Better Presenting Company GmbH aus Weiler ist Ende vergangener Woche mit Verbindlichkeiten in Höhe von 2,1 Millionen Euro auf eigenen Antrag hin in Konkurs gegangen. Darüber informierten kürzlich die Verantwortlichen des KSV1870 Vorarlberg. Das auf die Produktion von und den Handel mit Präsentationssystemen und dazugehörender Technik spezialisierte Unternehmen beschäftigte zuletzt noch vier Mitarbeiter. Eine Fortführung ist nicht geplant.
Schwesterunternehmen
Als maßgeblicher Grund werden erhebliche Umsatzeinbußen während der Coronapandemie angegeben. Versuche, das Unternehmen zu verkaufen, seien gescheitert, so der geschäftsführende Gesellschafter Peter Bernatzik in seinem Insolvenzantrag. Doch damit nicht genug. Denn weitergehende wpa-Recherchen haben ergeben, dass auch das deutsche Schwesterunternehmen BOP Bodensee Organisation Products GmbH & Co KG in Meckenbeuren Ende August 2023 ebenfalls in die Insolvenz geschlittert ist. Auch dort ist Bernatzik geschäftsführender Gesellschafter. Offenbar handelt es sich auch hier um einen Eigenantrag.
Umsatzausfälle kompensieren
Vor gut zweieinhalb Jahren berichtete die wpa von der Reorganisation der Standorte von BPC beziehungsweise BOP. Damals wurde bekannt, dass das Unternehmen aufgrund der massiven Betroffenheit durch die Corona-Pandemiebekämpfung gezwungen war, die Kosten zu senken, um die Umsatzausfälle zu kompensieren. So wurde der BPC-Produktionsstandort in Weiler geschlossen und nach Meckenbeuren zu BOP verlegt. In Weiler blieben nur noch die Verwaltung sowie der Stammsitz mit wenigen Beschäftigten.
Kundenstock abgegeben
Peter Bernatzik erklärte auf wpa-Anfrage, dass BPC und BOP ihren Kundenstock per 1. Jänner 2023 an das deutsche Unternehmen Visuniq mit Hauptsitz in Bochum abgegeben hätten. Diese Firma ist in vergleichbaren Geschäftsbereichen tätig. Zuletzt hätten bei BOP noch 22 Beschäftigte gearbeitet. Die Verbindlichkeiten von BOP in dem Insolvenzverfahren beziffert Bernatzik mit etwa 400.000 Euro. Ein früherer BOP-Mitarbeiter wolle Teile von BOP in einem neu zu gründenden Unternehmen in Deutschland weiterführen. Er selbst habe damit allerdings nichts mehr zu tun, so Peter Bernatzik. Denn er arbeite seit einiger Zeit als Außendienst-Vertriebsmitarbeiter von Visuniq für die DACH-Region.
Ein Blick auf die Webseite von Visuniq zeigt, dass der Standort der jetzt in den Konkurs geschlitterten BPC GmbH in Weiler bei Visuniq als Niederlassung angegeben wird. wpa