Satirisches Gedankenspiel

Es ist absurd und faszinierend zugleich: Statt im Bauch der Mutter wachsen Babys in einem riesigen Ei auf, im Prinzip einem Brutkasten.
Wer Kinder haben will, muss also nicht mehr selbst schwanger werden. Doch dass solch eine ausgelagerte Schwangerschaft im New York der nahen Zukunft nicht nur Vorteile mit sich bringt, merken Rachel und Alvy in dem satirischen Drama „Baby to Go“ recht schnell.
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Technik
Der Film befasst sich auf unterhaltsame Weise mit der Frage, wie weit technische Innovationen in das menschliche Leben und sogar dessen Entstehung eindringen können. Ein interessantes Gedankenspiel vor allem für werdende Eltern oder Familien, das etwas an die bei Netflix laufende Anthologieserie „Black Mirror“ über dystopische Zukunftsszenarien erinnert. Originell umgesetzt wurden die Ideen von technologischen Komfort – wenn eine KI morgens das Outfit heraussucht oder sogar in Form eines großen Augapfels Therapiestunden gibt. „Baby to Go“ dreht sich um die karriereorientierte Rachel und Botaniker Alvy, die eine Familie gründen wollen. Während Alvy unbedingt auf eine natürliche Befruchtung pocht, möchte Rachel diese in einem modernen Geburtszentrum („Womb Center“) auf eine Art künstliche Gebärmutter auslagern. In eiförmigen Kapseln werden die Babys mit Nahrung versorgt. Über eine App können die Eltern mit dem Kind interagieren, etwa Podcasts oder Musik spielen lassen, und die Kapsel mit nach Hause nehmen. Je näher der Geburtstermin rückt, desto mehr Zweifel kommen bei Rachel und Alvy auf. Hinter der Idee steckt ein Technikkonzern, der Paaren mit feministischer Rhetorik die „Lasten“ einer Schwangerschaft abnehmen will und vor allem Frauen mehr Freiheit verspricht – auch mit Blick auf die Karriereplanung und Produktivität. Der Film regt zum Nachdenken an: Was bedeutet es, in solch einer technologisierten Welt ein Mensch zu sein?
