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ORF.at scheint nicht mehr in Online-Reichweitenmessung auf

31.01.2024 • 14:47 Uhr
ORF.at scheint nicht mehr in Online-Reichweitenmessung auf
Die „Blaue Seite“: ORF.at hatte im Dezember 2023 fast 5,2 Millionen Unique User KK

Die Zugriffszahlen von ORF.at werden vorerst nicht mehr in der ÖWA veröffentlicht.

Dass ORF.at das mit Abstand reichweitenstärkste Nachrichtenportal Österreichs ist, weiß man nicht zuletzt aufgrund der Österreichischen Webanalyse (ÖWA), die monatlich Daten dazu veröffentlicht. Wie groß der Abstand von ORF.at zu seinen Verfolgern ist, wird man künftig nicht mehr mit Blick auf die ÖWA-Erhebungen sagen können. Denn die Daten für ORF.at werden nicht mehr ausgewiesen. Grund dafür sind verschärfte Datenschutzbestimmungen. Der ORF will aber bei seinen Nutzern nicht die Zustimmung für die Setzung und Verarbeitung von ÖWA-Cookies einholen, die der Trägerverein der ÖWA mit Jänner dieses Jahres verbindlich vorgeschrieben hat. Der ORF verweist darauf, dass er gesetzlich verpflichtet ist, die Reichweite nach wissenschaftlich anerkannten Methoden zu erheben und darüber zu berichten, weshalb man keine Zustimmung einholen werde.

ORF und ÖWA

„Der ORF sieht sich aufgrund einer Formulierung im ORF-Gesetz dazu berechtigt, den Consent für das ÖWA-Cookie nicht einholen zu müssen und dazu verpflichtet, alle Online-Kontakte ohne Einschränkung im Rahmen seiner Berichtspflicht zu erheben“, heißt es in einer Stellungnahme von ÖWA-Präsident Georg Doppelhofer, der gleichzeitig betont, dass „alle Mitglieder gleich behandelt werden müssen“. Bis auf „einige wenige Ausnahmen“ hätten alle Mitglieder mit Jahreswechsel umgestellt. Mit dem ORF sei man deswegen nicht auf Kriegsfuß, die Daten werden ja nach wie vor erhoben und dem ORF für interne Zwecke zur Verfügung gestellt. Die Tür ist ja auch nicht zu: Die ÖWA hoffe, „dass der ORF möglichst bald wieder vollumfängliches Mitglied in der ÖWA sein wird und kann“.

Neue ORF-Gesetzesnovelle

Speziell für Jänner wäre eine Veröffentlichung der Reichweite von ORF.at spannend gewesen. Schließlich trat mit Jahreswechsel eine ORF-Gesetzesnovelle in Kraft, die unter anderem mehr Bewegtbild und Audio auf der „Blauen Seite“ vorsieht, während eine Textmeldungsobergrenze in Höhe von 350 Artikeln eingezogen wurde.