Ein Blick in die Skiwerkstatt

Marcel Eberle verbindet in der Skimanufaktur in Buch die traditionelle Herstellung von Ski mit originellen Ideen und Moderne.
Wie verläuft ein gewöhnlicher Arbeitstag?
Marcel Eberle: Meine Aufgabe in der Skimanufaktur ist tatsächlich viel Papierkram. Ich bin in Kontakt mit unseren Kunden und arbeite mit ihnen zum Beispiel die Konzepte für ihre Ski aus. Wir unterhalten uns detailliert darüber, was ihre Wünsche und Vorlieben sind und wo sie den Ski einsetzen wollen. Meine nächste große Aufgabe ist noch das Gestalten des Designs der Ski. Ich bekomme die Idee der Kunden und interpretiere sie dann in meinem eigenen Stil. Die Anfragen von den Kunden können sehr unterschiedlich sein, das geht von sehr detailliert, bis dahin, dass sie mir totale Freiheit bei der Gestaltung lassen.
Was wollten Sie als Kind werden?
Eberle: Ich hatte saisonabhängige Traumberufe. Im Winter war natürlich das Skifahren immer sehr spannend. Ansonsten habe ich gerne Musik gehört und Gitarre gespielt. Es hätte mir also immer gut gefallen, mir mit Musik den Lebensunterhalt zu verdienen. Von was ich als Kind definitiv nie geträumt habe, war Ski zu bauen.
Fahren Sie selbst Ski?
Eberle: Aber natürlich. Jeder, der hier arbeitet, hat eigentlich einen starken Drang, Ski zu fahren, oder zu snowboarden. Durch David, unseren Mitarbeiter, haben wir jetzt auch jemanden, der sich mit Snowboards sehr gut auskennt.
Was baut ihr denn jetzt eigentlich alles?
Eberle: Alles, was im Alpinbereich gefahren werden kann. Auf- und abseits der Piste. Es gibt aber keinen Ski, den man jetzt einfach so spontan kaufen könnte, weil alles eine Maßanfertigung ist.
Wie sehen Sie die Zukunft des Skilaufs?
Eberle: Ich denke, das ist ein Sport, der definitv Bestand haben und sich weiterentwickeln wird. Das Skitouren erlangt jetzt schon immer mehr Wichtigkeit. Die Preise in den Skigebieten sind immens geworden, das können und wollen sich einfach viele nicht mehr leisten. Dementsprechend freue ich mich, dass meine Kinder diesen Sport noch lernen konnten.
Woher kommen eure Kunden?
Eberle: Wir haben zwei Arten von Workshops, einmal unter der Woche und noch am Wochenende. Die unter der Woche sind für die Leute aus der Region gedacht, die nach dem Arbeiten vorbeikommen. Die zweite Variante ist eher für Touristen gedacht. Aus Österreich waren schon aus jedem Eck Menschen da, wir hatten einmal eine Praktikantin aus Hamburg und einmal sogar einen Kunden aus Neuseeland.