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Das Fest der Liebenden

13.02.2024 • 23:00 Uhr
Daniela Hartmann (v.l) und Daniela Le Duigou haben alle Hände voll zu tun.<span class="copyright"> Klaus Hartinger</span>
Daniela Hartmann (v.l) und Daniela Le Duigou haben alle Hände voll zu tun. Klaus Hartinger

Heute wird Valentinstag gefeiert. Das sind die Geschenketrends und wie der Blumenstrauß besonders lange frisch bleibt.

Der Tag der Liebe ist neben Weihnachten, Ostern und Muttertag eines der Highlights bei den Floristen. Die Vorbereitungen für den heutigen Valentinstag begannen im Blumengeschäft „Dada“ in Dornbirn schon am Montag, um der Nachfrage gerecht zu werden. Vorgestern hat das fünfköpfige Team schon gestartet, Gestecke in Herzform zu produzieren und Blumensträuße zu kreieren.

Heute rechnet die Geschäftsführerin Daniela Le Duigou noch etwa mit 50 bis 60 Kunden. 99 Prozent der Personen, die auf den letzten Drücker noch ein Valentinsgeschenk von ihr kreieren lassen, seien Männer, erzählt sie. Am 13. Februar sei das Geschlechterverhältnis hingegen meist ausgewogen. Unter diesen frühzeitigen Schenkenden ist dieses Jahr etwa auch Jochen Kuntner. Der Vater holte schon an seinem freien Tag ges­tern Vormittag Vasen mit Floralem für seine beiden Töchter und Blumen für seine Frau ab. Er beschenkt die drei jedes Jahr mit den bunten Pflanzen – für die Töchter gibt es meist eine Vase dazu, damit sie es in die Kinderzimmer stellen können. Die Ehefrau habe hingegen schon genügend Vasen, meint er lachend. Doch warum trifft ihn die NEUE schon am Faschingsdienstag in der Blumenboutique „Dada“ an? Er habe aus der Vergangenheit gelernt: „Am 14. Februar ist egal, wo du nach der Arbeit um sieben noch hingehst: Alles ist überlaufen und schon ausverkauft. Deswegen habe ich angefangen, schon am Tag davor zum Floristen zu gehen.“

Blumen als Favorit

Mit dem Griff zum Blumenstrauß ist Jochen Kuntner nicht allein. Blumen sind laut WKV die Nummer eins bei den Valentinstags-Geschenken in Vorarlberg. Floris­tin Daniela Le Duigou sieht Valetinstag als „schönen Anlass, Liebe in Form von Blumen zum Anderen zu bringen.“ Blumen seien deswegen eine passende Geschenksoption, weil die Farben dem Gemüt gut tun würden und den Beschenkten durch die Vergänglichkeit zurück zur Freude und den Fokus im Hier und Jetzt holen würden. Doch es gäbe natürlich auch ganz viel Konkurrenz in Sachen Valentinstags-Geschenke auf dem Markt, wie etwa Schokolade oder ein romantisches Dinner zu zweit. Knapp 50 Prozent der Vorarlberger und Vorarlbergerinnen wollen ihre Partner oder Partnerinnen heute beschenken, zitiert die Wirtschaftskammer Vorarlberg Zahlen der KMU Forschung. Dabei ist das Verhältnis von Frauen und Männern relativ ausgewogen: 49 Prozent der Männer und 48 Prozent der Frauen haben diese Pläne.

Daniela Le Duigou nimmt dabei wahr, dass vor allem Frauen beschenkt werden – sowohl von Mann als auch von Frau, wie etwa die Mütter von den Töchtern oder die Partnerinnen von den Partnern. Mehr Schnittblumen als am Valentinstag werden jedoch am Muttertag verkauft, erzählt die 48-Jährige. Doch auch am Valentinstag sind bei den jungen Vorarlbergern rote Rosen oder duftende luftige Rosen beliebt. Wer Rosen geschenkt bekommt und diese Blumenpracht lange genießen möchte, sollte diese tief ins Wasser stellen und am besten jeden zweiten bis dritten Tag das Wasser wechseln und sie neu einschneiden. „So gehen die Poren auf und das Wasser kann gut aufgenommen werden“, erklärt sie.

Hingegen Tulpen mögen nur wenig Wasser in der Vase – da darf man dann keinesfalls vergessen, das Wasser rechtzeitig wieder aufzufüllen. Bei gesteckten Formen rät die Geschäftsführerin dazu, die Blumen einfach eintrocknen zu lassen und kein Wasser zu verwenden – wegen der Schimmelgefahr. Wer heute noch unschlüssig ist, welche Blumen am besten als Valentinstags-Geschenk passen, kann es womöglich mit einem gemischten Blumenstrauß probieren – verschiedene Blumenköpfe in Kombination beschreibt Daniela Le Duigou als besonders spannend. Wer etwas Ausgefallenes möchte, dem empfiehlt die Floris­tin die Clooney-Ranunkeln mit ihren beeindruckenden Blüten.

Sie heißen wie der bekannte Hollywood-Schauspieler: Clooney Ranunkeln - und machen den Strauß besonders.<span class="copyright"> Klaus HArtinger</span>
Sie heißen wie der bekannte Hollywood-Schauspieler: Clooney Ranunkeln - und machen den Strauß besonders. Klaus HArtinger

Keine Panik!

Wer heute womöglich noch panisch und orientierungslos nach dem perfekten Geschenk sucht, möchte sie jedoch beschwichtigen: „Immer, wenn man etwas mit Liebe schenkt, findet man das Richtige.“

Für das „Dada“-Team und andere Floristen wird es noch ein intensiver Tag werden, bis alle Liebenden die idealen Geschenke gefunden haben. An einem durchschnittlichen Tag im Jahr verkauft Daniela Le Dui­gou etwa zehn Sträuße und fünf Gestecke, am Valentinstag 40 Gestecke und 40 bis 60 Sträuße. Für die Spätentschlossenen und die berufstätigen Männer hat sie extra die Öffnungszeiten erweitert.

Blumengestecke des Blumengeschäfts "Dada"<span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Blumengestecke des Blumengeschäfts "Dada"Klaus Hartinger

Wenn Daniela Le Duigous Arbeitstag dann aber heute Abend vorbei ist, wird sie auch selbst noch den Tag der Liebe mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Tochter zelebrieren. Zuhause wird dann das bestellte und bereits abgeholte Überraschungsmenü, zubereitet durch ein Catering, auf sie warten und die vier machen sich einen „feinen Abend“.

Kommerz oder Ronantik?

Manche ziehen am 14. Februar alle Register und andere kritisieren ihn als Kommerz. Doch woher kommt der Valentinstag – ist es eine Geschäftsmacherei oder doch ein romantisches Event? Der Namensgeber ist der heilige Valentin, der im dritten Jahrhundert in Rom lebte. Er ist der Schutzpatron der Liebenden, welcher Paare traute, die danach unter einem besonders guten Stern standen. Ihnen soll er auch Blumen überreicht haben. Ab dem 15. Jahrhundert gab es dann in England und Frankreich den Brauch, dass „Valentinspaare“ gebildet wurden, welche sich gegenseitig beschenkten.