Lehrkräfte fordern Veränderungen bei Volksschul-Übertritt

600 Lehrkräfte wurden in einer Umfrage zu ihrer Meinung zum Übertrittsystem von der Volksschule in weiterführende Schulen befragt.
Wie sinnvoll ist der Übertritt von der vierten Klasse Volksschule in die Sekundarstufe? An dieser Frage scheiden sich seit langem die Geister im österreichischen Bildungssystem. Zuletzt hat der Österreichische Bundesverlag in einer Umfrage unter 600 befragten Lehrkräften die Sinnhaftigkeit des derzeitigen Übergangs von der vierten Klasse Volksschule in die weiterführende Schule untersucht. Das Ergebnis stellt dem derzeitigen System kein gutes Zeugnis aus.
So gab die Geschäftsführerin des Österreichischen Bundesverlags, Christina Hauer, im „Ö1-Morgenjournal“ an, dass 62 Prozent der Befragten den derzeitigen Prozess für verbesserungswürdig halten und 17 Prozent ihn in seiner jetzigen Form für wenig sinnvoll erachten.
Stress und Druck
Damit plädieren rund 79 Prozent der Befragten für Veränderungen im aktuellen System, also rund vier von fünf Lehrpersonen. Vor allem der Druck und Stress, der auf die Schüler von mehreren Seiten ausgeübt wird, sei dabei besonders problematisch. „Die häufigsten Argumente sind, dass Übertritte zu sehr von den Pädagogen abhängen, dass Noten für viele nicht mehr aussagekräftig sind und auch der Druck der Eltern auf die Lehrer wurde oft genannt“, so Hauer über die meistgenannten Gründe, warum eine Systemänderung notwendig sei. Zudem seien Noten nie ganz objektiv und zwischen Schulstandorten nicht vergleichbar.
Mögliche Lösungen
Mögliche Lösungsansätze wurden in der Umfrage ebenfalls genannt. Dabei etablierten sich entweder standardisierte Aufnahmeprüfungen in die allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) oder die Option, die Kinder erst später zu trennen und nicht schon nach der vierten Klasse Volksschule, wenn sie erst etwa zehn Jahre alt sind, als mögliche Optionen. „Das würde auch dem Konsens entsprechen, den es im Bildungsbereich schon lange gibt“, so Hauer zu den möglichen Alternativen.