Sonnige Zeiten in Sachen Energie

Energielandesrat Daniel Zadra freut sich über den Fotovoltaik-Zuwachs im Jahr 2023.
Ein ganz besonderes Jahr war 2023 aus Sicht von Landesrat Daniel Zadra (Grüne) im Hinblick auf den Ausbau der Fotovoltaik in Vorarlberg. 100 Megawatt Leistung – so viel wie noch nie in einem Jahr – sind zugebaut worden, berichtete der Landesrat. Gerade in Zeiten mit tagtäglich schlechten Nachrichten tue es doppelt gut, einmal positive Neuigkeiten verkünden zu dürfen. Konkret ist die Anzahl an Fotovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahr um 5000 auf insgesamt 16.000 angewachsen. Mit der neu dazugekommenen Leistung könne bilanziell der Strombedarf von bis zu 28.000 Haushalten abgedeckt werden. Dies entspreche etwa der Stadt Dornbirn sowie der Marktgemeinde Götzis zusammengenommen, verdeutlichte Zadra.
Nachschärfen
Besonders freute ihn, dass der Zubau im Vergleich zu den beiden Vorjahren verdreifacht werden konnte. Denn 2021 und 2022 kamen 30 beziehungsweise 29 Megawatt an Leistung dazu. Mit diesen Werten beim Zubau sei das im Strategiepapier „Energieautonomie+ 2030“ gesetzte Ziel bereits erreicht worden. Hier könne also noch nachgeschärft werden, auch wenn 2023 beim Fotovoltaik-Ausbau ein Ausnahmejahr gewesen sei, meinte Zadra.

Ein Auslöser des Booms sei sicher das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz 2021. Denn bevor dieses in Kraft getreten sei, sei der jährliche Ausbau im Bereich der Fotovoltaik lediglich bei durchschnittlich zehn Megawatt gelegen. Rund eine Milliarde Euro Förderung würden durch das EAG österreichweit pro Jahr bereitgestellt. Zusätzlich habe auch die Steigerung der Energiepreise aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zum Solarboom beigetragen, erläuterte der Landesrat.
Gut investiert
Der Zubau im Jahr 2023 gehe jeweils etwa zur Hälfte auf das Konto von privaten Haushalten und der Industrie beziehungsweise des Gewerbes. Erfreulich sei auch, dass für den Ausbau weitgehend bereits versiegelte Flächen verwendet worden seien. Ebenso habe es durch die deutliche Steigerung keine Probleme im Energienetz gegeben, was dafür spreche, dass die Netzbetreiber in der Vergangenheit gut investiert hätten. Dies sei nicht selbstverständlich, denn in anderen Bundesländern sei es durchaus passiert, dass neue Anlagen auch ans Netz angeschlossen werden konnten.
Weiterentwickeln
Zadra betonte, dass man sich bemühe, auch im heurigen Jahr gute Nachrichten im Bereich der Fotovoltaik zu produzieren. Das Fördersystem werde dafür im Bund und im Land stetig weiterentwickelt. Beispielsweise zahlen seit heuer private Haushalte für eine Anlage bis 35 Kilowatt-Peak (kWp) keine Umsatzsteuer mehr. Diese Maßnahme ersetzt die Bundesförderung und ist auf zwei Jahre befristet.

Im Land würden die Förderungen des Bundes ergänzt, erklärte Christian Vögel, Fachbereichsleiter Energie und Klimaschutz im Amt der Vorarlberger Landesregierung. So sei beispielsweise ein „vertiefter Dacheignungscheck“ eingeführt worden. Bei diesem wird überprüft, ob sich ein Dach für eine Fotovoltaik-Anlage eignet. Bisher seien nur Betriebe in den Genuss dieser Förderung gekommen. Nunmehr sei diese auch auf Wohnanlagen ausgeweitet worden.
Bidirektionales Laden
Die Nutzung von E-Fahrzeug-Batterien als Speicher für Fotovoltaik-Strom über das sogenannte bidirektionale Laden habe man im Blick, sagten Zadra und Vögel auf Nachfrage. Allerdings fehle dafür vor allem noch die Technologie. Denn bei einem Großteil der vorhandenen E-Fahrzeuge sei die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens noch nicht integriert.