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Schweizer Geld für Projekte im Ländle

14.03.2024 • 23:00 Uhr
Schweizer Geld für Projekte im Ländle
Landesrat Marco Tittler, Gemeindepräsident Reto Friedauer, Bürgermeister Kurt Fischer und Landesrat Daniel Zadra (von links) freuten sich über die Schweizer Bundesmittel. VLK/C.Hefel

Agglomerationsprogramm Rheintal profitiert von Schweizer Bundesmitteln. Erstes Bauvorhaben in Vorarl­berg gestartet.

Mit insgesamt 23,6 Millionen Franken (24,59 Millionen Euro) beteiligt sich die Schweiz an Projekten im Rahmen des Agglomerationsprogramm Rheintal. Zwischen 2024 und 2028 werden mit den Schweizer Bundesmitteln vor allem Verbesserungen im Rad- und Fußverkehr auf beiden Seiten des Rheins unterstützt. Nach Vorarlberg fließen dabei rund acht Millionen Euro in 15 Projekte, teilten die Landesräte Marco Tittler (ÖVP) und Daniel Zadra (Grüne), der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) sowie Reto Friedauer (Präsident des Vereins Agglomeration Rheintal und Gemeindepräsident von St. Margrethen) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Lustenau mit.

Landesradroute

In der Marktgemeinde ist das erste Projekt gestartet, das auch mit Mitteln aus der Schweiz finanziert wird. Dabei entsteht eine 270 Meter lange Radwegverbindung zwischen den Ortsteilen Kirchdorf (Zentrum) und Hasenfeld. Diese werden von der zur Schweizer Grenze führenden L 203 getrennt. Ein neuer Abschnitt der „Landesradroute Alltag“ soll, vom Ortsteil Hasenfeld kommend, über die Negrellistraße um die Hannes-Grabher-Siedlung herum, direkt ins Zentrum von Lustenau führen. Der vier Meter breite Radweg wird asphaltiert und soll beidseitig Bankette von je einem halben Meter aufweisen. Im Bereich der Raiffeisenstraße wird eine Ampelanlage errichtet, um die sichere Querung der L 203 (Grindelstraße) zu ermöglichen. Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen bei dem Projekt 1,8 Millionen Euro.

“Etwas Besonderes”

„Hier im Rheintal spielen Grenzen seit langem keine Rolle mehr“, erklärten die beiden Landesräte bei der Pressekonferenz. Sie zeigten sich naturgemäß hocherfreut über die eidgenössischen Mittel, die auch Projekten auf Vorarlberger Boden zugutekommen, wenn diese einen grenzüberschreitenden Nutzen haben. Die Schweizer Mitfinanzierung sei „etwas Besonderes“ in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der so stark vernetzten Region, betonte Landesrat Zadra. Reto Friedauer sprach angesichts von sieben Jahren Planung von einem „Meilenstein in der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung in unserem gemeinsamen Tal“.

Schweizer Geld für Projekte im Ländle
Zum Start des ersten Projekts gab es eine Pressekonferenz.VLK/C.Hefel

Weitere Vorarlberger Projekte, die von der eidgenössischen Unterstützung profitieren sollen, werden in Höchst, Gaißau, Hohenems, Koblach, Götzis und Feldkirch umgesetzt. Als „Highlight“ des Programms bezeichnete Lustenaus Bürgermeister Fischer den Bau einer Fuß- und Radbrücke über den Rhein im Jahr 2025. Auch in Teile der vom Land versprochenen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen an der L 203, die eine Bürgerinitative dringend fordert, sollen Schweizer ­Gelder fließen. Diese werden laut Tittler im April präsentiert. Die Ausarbeitung des nächsten Agglomerationsprogramms ist bereits im Gang, hier sollen auch Klimawandelanpassungsmaßnahmen Platz finden.

Zusammenarbeit im Fokus

Im Verein Agglomeration Rheintal sind insgesamt 23 Gemeinden aus Vorarlberg und dem Kanton St. Gallen sowie das Land und der Kanton organisiert. Im Fokus steht dabei die Zusammenarbeit im Bereich der Verkehrs-, Siedlungs- und Freiraumplanung. Gemeinsam wird ein Agglomerationsprogramm erarbeitet, das dann beim Schweizer Bund eingereicht wird. Dieser entscheidet dann, ob er die Umsetzung mitfinanziert.

Hintergrund

Der Verein Agglomeration Rheintal wurde 2016 gegründet. Mitglied sind die Gemeinden Altach, Altstätten, Au, Balgach, Berneck, Diepoldsau, Eichberg, Feldkirch, Gaißau, Götzis, Höchst, Hohenems, Koblach, Lustenau, Mäder, Marbach, Meiningen, Oberriet, Rankweil, Rebstein, Rüthi, St. Margrethen und Widnau sowie das Land Vorarlberg und der Kanton St. Gallen

Ende 2023 hatte das Schweizer Parlament das 1,6 Milliarden Franken (1,67 Milliarden Euro) schwere, vierte nationale Agglomerationsprogramm beschlossen, von dem nun auch das Ländle profitiert.