Mehr gesunde Jahre für die Bevölkerung als Ziel

Strategiepapier soll die Richtung in Sachen Gesundheitsförderung bis 2030 vorgeben.
Die neue Gesundheitsförderungs- und Präventionsstrategie des Landes „xsund blieba“ ist am Montag vorgestellt worden. Diese soll dabei helfen, dass die Menschen in Vorarlberg mehr gesunde Lebensjahre haben. 20 Ziele in drei wesentlichen Handlungsfeldern wurden darin festgelegt. Grundlage für die überarbeitete Strategie aus dem Jahr 2013 war der Vorarlberger Gesundheitsbericht 2022, der im vergangenen Jahr präsentiert worden ist. Um die Strategie umzusetzen, steht künftig auch mehr Geld im Gesundheitsförderungsfonds zur Verfügung, erklärten Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (beide ÖVP). Statt bisher 680.000 Euro gebe es rund 1,8 Millionen Euro pro Jahr für verschiedene Programme und Projekte in diesem Bereich. Zu der Erhöhung würden dank der erfolgreichen Finanzausgleichsverhandlungen auch mehr Bundesmittel beitragen, meinte Rüscher.
Drei Handlungsfelder
Rund 15 Lebensjahre würden die Vorarlbergerinnen und Vorarlberg laut Gesundheitsbericht durchschnittlich in Krankheit verbringen. Diesen Anteil gelte es zu reduzieren, erklärte die Landesrätin. Erreicht werden soll dies vor allem durch mehr Bewegung, eine gesunde Ernährung und eine Verbesserung der psychischen Gesundheit. Diese drei Handlungsfelder hätten sich herauskristallisiert, meinte der Landeshauptmann.
Früher aktiv werden
Es gehe darum, die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu animieren und Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Denn vielfach werde die Gesundheit erst als wertvoll erkannt, wenn man diese nicht mehr habe, erläuterte Rüscher. Dann steige auch die Bereitschaft, den eigenen Lebensstil zu ändern. Ziel der neuen Strategie sei es, die Bevölkerung dabei zu unterstützen, bereits früher aktiv zu werden.
Selbstständiges Leben im hohen Alter
Die Programme und Projekte sollen zwar allen Altersgruppen zugutekommen, ein Fokus liege jedoch auf den Kindern und Jugendlichen sowie auf den älteren Menschen. Letzteren soll ein selbstständiges Leben auch im hohen Alter ermöglicht werden. Das besondere Augenmerk auf Maßnahmen für Kinder und Jugendliche sei auch dem Ziel der Marke Vorarlberg geschuldet, sagte Wallner. Vorarlberg solle schließlich bis 2035 zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder werden.

Projekte einreichen
Die gestrige Präsentation der neuen Strategie stellt nach Angaben der Gesundheitslandesrätin lediglich einen Auftakt dar. Denn nun seien Systempartner, Vereine und Institutionen eingeladen, Projekte zur Gesundheitsförderung einzureichen. Bestehende und geplante Maßnahmen können online (www.vorarlberg.at/gesundheitsfoerderung) in einer regelmäßig aktualisierten Übersicht betrachtet werden.
Gemeinsam erarbeitet
Christoph Jenny, einer von zwei Vorsitzenden des Landesstellenausschusses der ÖGK, zeigte sich erfreut über die zusätzlichen Mittel für den Gesundheitsförderungsfonds. Die Strategie sei gemeinsam von Land und ÖGK erarbeitet worden und eine Grundlage für viele Aktivitäten und Projekte.
Erfolg messbar machen
Mit 20 Zielen habe man sich in dem Strategiepapier eine hohe Richtschnur gesetzt, meinte Joachim Hagleitner, Geschäftsführer des Landesgesundheitsförderungsfonds. Dies sei besser als die Latte zu niedrig anzusetzen. Mit den zehn österreichischen Gesundheitszielen gebe es eine „gute Spange“ für die 20 Ziele im Land. Im Landesgesundheitsbericht seien zudem wichtige Kennzahlen erhoben worden, um künftig den Erfolg der Bemühungen messen zu können. In fünf Jahren soll der nächste Gesundheitsbericht erscheinen.