Vollzeitbonus: Wallner legt noch einmal nach

Leistung müsse auf verschiedenen Wegen wieder attraktiver gemacht werden, sagt Landeshauptmann Markus Wallner.
Neue Vorschläge dürften nicht immer gleich in Frage gestellt werden – auch nicht von Experten. Das meinte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) beim Pressefoyer auf die Frage bezüglich kritischer Kommentare zum Vollzeitbonus. So hatten im Ö1-Frühjournal etwa Experten von IHS und Wifo die Wirksamkeit eines Vollzeitbonusses bezweifelt. Ebenso entstünden dadurch Kosten von 2,7 Milliarden Euro pro Jahr. Es gehe darum, Leistungsanreize zu setzen, sagte der Landeshauptmann am Dienstag. Dazu gebe es mehrere Zugänge und die Stellhebel seien klar.
Kinderbetreuung
Natürlich brauche es ein flächendeckend gut ausgebautes Kinderbetreuungsangebot. In Vorarlberg werde diesbezüglich das im Vorjahr in Kraft getretene Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz einen Schub bringen. Ebenso müssten aber auch Anreize für mehr Vollzeitarbeit gesetzt werden. Ein Steuerbonus von rund 1000 Euro könne hier helfen. Genauso dürfe nicht auf Pensionistinnen und Pensionisten vergessen werden, welche trotz Ruhestands zusätzlich arbeiten wollen. Derzeit sei es für die Betroffenen allerdings steuerlich nicht attraktiv dies zu tun. Nicht zuletzt gebe es auch Menschen, „die keine Probleme mit Überstunden haben“. Doch auch für sie zahle es sich finanziell nicht aus, mehr zu arbeiten. Denn erst ab der elften Überstunde werde es interessant für sie.

Bezüglich der Finanzierung meinte der Landeshauptmann, dass es dafür natürlich Wachstum brauche. Zugleich sei allerdings auch noch nicht fixiert worden, was bezüglich der Kalten Progression passiere. Schließlich sei diese erst zu zwei Dritteln abgeschafft worden. Beim restlichen Drittel werde jährlich entschieden, was damit passiere. Nach Ansicht von Wallner könnten die Mittel für den Vollzeitbonus herangezogen werden. Das sei allerdings Sache der Bundesregierung.
Keine Tabus
Wenn es darum gehe, Leistungsanreize zu setzen, müsse man kreativ werden. Dabei dürfe es keine Tabus geben.