Tiefsinnige Fortsetzung

Riley wird 13 und tritt damit in die Pubertät ein. Ganz klar, dass es in „Alles steht Kopf 2“ turbulent wird.
Millionen rund um den Globus haben im Bann der Abenteuer im Hirn des elfjährigen Mädchens Riley Andersen im Animationshit „Alles steht Kopf“ gefiebert, gelacht und auch geweint. Die verblüffende Geschichte um widerstreitende Gefühle im Hirn eines Kindes hat gerührt und amüsiert. Viele hatten Zweifel, ob eine Fortsetzung mit der Qualität des Originals mithalten könnte. Kann sie. „Alles steht Kopf 2“ bietet keinen faden Aufguss.
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Gefühlsbetont
Die Geschichte um Riley wird effektvoll fortgesetzt. Zu den schon bekannten Verkörperungen von Freude, Kummer, Angst, Wut und Ekel gesellen sich nun Zweifel, Neid, Ennui alias Langeweile oder Null Bock und Peinlich. Die bonbonfarbenen allegorischen Figuren changieren wirkungsvoll zwischen Menschlichkeit und Fantasie. Naturalismus und Surrealismus sind aufs Schönste vereint. Schon das macht einfach Spaß. Noch mehr begeistert die verblüffende psychologische Tiefe der erzählten Geschichte. Ohne junge und jüngste Zuschauerinnen zu überfordern, werden Tiefen und Untiefen des Lebens ausgelotet. Das mit Spannung und Abenteuern gespickte Geschehen in „Alles steht Kopf 2“ reflektiert beispielsweise, welch hohes Gut wahre Freundschaft ist. Gezeigt wird, wie leicht das menschliche Miteinander durch falsche Entscheidungen, Eitelkeit und Egoismus zu einem Gegeneinander werden kann. Konturenscharf wird beleuchtet, dass es nicht allein darauf ankommt, Gut und Böse zu unterscheiden, sondern in verzwickten Situationen nicht allein an sich, sondern immer auch an die Menschen neben sich zu denken. Die erstaunliche Komplexität der Geschichte hätte leicht zu einem moralinsauren, vordergründig belehrenden Erzählton führen können. Wie bereits bei „Alles steht Kopf“ können sich auch bei „Alles steht Kopf 2“ Kinofans prachtvoll amüsieren und einiges zum Nachdenken mit nach Hause nehmen.



