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Anklage: Freundin auch vergewaltigt

15.07.2024 • 16:53 Uhr
Anklage: Freundin auch vergewaltigt
Bei der Verhandlung am Montag gab es am Landesgericht Feldkirch noch kein Urteil. Hartinger

Angeklagter soll Freundin zudem des Öfteren geschlagen und dabei verletzt haben. Noch kein Urteil im Prozess.

Wegen Vergewaltigung und fortgesetzter Gewaltausübung klagte die Staatsanwaltschaft Feldkirch den unbescholtenen 42-Jährigen an. Für den Fall eines Schuldspruchs im Sinne der Anklage würde der Strafrahmen zwei bis zehn Jahre Gefängnis betragen.

Adresse nicht bekannt

Im Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch erging am Montag noch kein Urteil. Denn das mutmaßliche Opfer konnte mangels bekannter Adresse in Litauen weder für eine kontradiktorische Einvernahme vor dem Rechtsschutzrichter noch für den Schöffenprozess geladen werden. Richterin Lisa Pfeifer vertagte die Verhandlung.

Polizeiliche Aussage

Sollte die Litauerin nicht als Zeugin am Landesgericht erscheinen und keine Videokonferenz mit ihr in Litauen möglich sein, könnte nach dem Ablauf einer bestimmten Frist ihre polizeiliche Zeugenaussage vom Schöffensenat verwertet werden.

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Das mutmaßliche Opfer ist wieder in seiner Heimat Litauen. Symbolbild/APA/HELMUT FOHRINGER

Staatsanwalt Johannes Hartmann wirft dem Angeklagten aus dem Bezirk Feldkirch vor, er habe seine litauische Freundin am 20. Februar in ihrer Wohnung auf die Matratze gedrückt und vergewaltigt. Zudem wird dem ledigen Türke zur Last gelegt, er habe sie zwischen Oktober  2023 und Februar 2024 wöchentlich zwei bis drei Mal mit der flachen Hand und der Faust geschlagen und dabei jeweils leicht verletzt.

Verteidiger: Diversion ausreichend

Verteidiger Alexander Fetz beantragte einen Freispruch von den Anklagevorwürfen. Sein Mandant habe die damalige Freundin allerdings bei drei Vorfällen mit Schlägen leicht verletzt. Als Sanktion sei für die drei Körperverletzungen eine Diversion ausreichend.

Einladung zum Besuch

Der Angeklagte sagte, die Litauerin habe zu ihm schon am Tag nach der von ihm bestrittenen Vergewaltigung gesagt, sie werde vor der Polizei ihre falschen Vorwürfe zurückziehen. Sie hätten auch nach der angeblichen Vergewaltigung noch mehrmals einvernehmlichen Sex gehabt. Die frühere Erotiktänzerin sei inzwischen zurück nach Litauen übersiedelt und habe ihn eingeladen, sie dort zu besuchen.