Allgemein

Tag zwei am Szene Openair: Ein gesegnetes Fest

02.08.2024 • 19:23 Uhr
szene openair 2024, tag zwei, amistat
Das Szene Openair in Lustenau hat viele Menschen angezogen. Sebastian Vetter (6)

Die NEUE schaute sich am zweiten Tag auf dem Szene Openair um und traf in Lustenau auf eifrige Helfer und treue Besucher.

Es ist Freitagvormittag und eine feucht friedliche Katerstimmung liegt über dem Gelände des Szene Openairs. Laufend verlassen kleine Gruppen hart gesottener Camper ihre Zelte, um sich die Zähne zu putzen. Auf ihrem Weg zu den Sanitäranlagen treffen auf ein Partyvolk, das schon oder gar noch immer am Feiern ist. Die unermüdliche Arbeit der ehrenamtlichen Festivalhelfer macht das möglich.

Der Kampf gegen den Matsch

Unweit vom Eingang fährt die Sidecrew mit einem knallorangen TukTuk über das Gelände. Auf ihrer Ladefläche transportieren die vier jungen Männer Hackschnitzel. Sie tun ihr Bestes, um der Matschwerdung der Wiese Einhalt zu gebieten. „Wir springen überall ein, wo man unsere Hilfe braucht“, erklärt Linus, bevor er sein Gefährt weiter über das Gelände steuert.

Sidecrew auf dem Szeneopenair 2024
Die Sidecrew auf dem Szeneopenair 2024.

Ein Pfarrer der Tattoos segnet

Dem Gehweg folgend gelangt man zur „Szene Kilbi“. Zwischen der Tagesbühne einer „Flunky Ball“ Station befindet sich dort der Stand der „Jungen Kirch“. Für den Dornbirner Pfarrer Dominik Toplek (53) ist es das zweite Mal, dass er als Seelsorger auf dem Festival aktiv ist: „Ich mag es hier. Es ist eine ganz andere Erfahrung als in der Pfarre. Die Leute finden es super, dass wir einen guten Geist hineinbringen“. Der Priester weckt große Neugier im Partyvolk. Mit seiner schlichten Kleidung fällt er auf. Den Interessierten leicht er sein Ohr und wer möchte, kann seinen Segen empfangen. Doplek bietet einen Festival-Segen, Paar-Segen, ja sogar Tattoos segnet er: „Die Leute finden es super, dass wir einen guten Geist hineinbringen“.

Junge Kirche auf dem Szene Openair 2024
Die Junge Kirche war auch dabei – abgebildet: Dominik Toplek, Daniel Kanzi, Corinna Peter.

Sein zehntes Openair

Gegen Mittag beginn sich das Gelände langsam mit Tagesgästen zu füllen. Stefan Huber (31) ist einer von ihnen. Für den Lustenauer ist es schon der zehnte Openair Besuch. „Früher habe ich das Festival von meinem Zuhause im Hasenfeld mitgehört. Jetzt bin ich mit meinen Freunden zum Mittagessen hergekommen“, berichtet Huber. Dieses Jahr probiert er zum ersten Mal das kulinarische Angebot im VIP-Zelt. „Uns wurde gesagt, das Essen sei sehr gut. Wir haben Schnitzel bestellt und die sind sehr solide“, bestätigt der Lustenauer. Seine Freunde teilen den Eindruck.

Mittagessen im VIP-Bereich Szene Openair 2024
Stefan Huber, Jaquelin Müller, und Maximilian Brandl genießen das Essen im VIP-Zelt.

Lokalmatadoren

„UH! BATMAN“ fällt die schwierige Ehre zu, die Hauptbühne zu eröffnen. Es ist noch wenig los, aber der Band sieht man das nicht an. Die verkleideten Punkrocker spielen eine kraftvolle, lustige Show, als würden sie vor einer vollen Halle spielen.

UH! Batman
UH! Batman zieht langsam das Publikum an.

Währenddessen mischen sich die Bandmitglieder von „Tight Ships“ unter das Publikum. Die in Lustenau probende Post-Rock Combo besteht aus Sänger und Gitarrist Manuel Blechschmidt (47), Bassist Felix Bösch (42) und Schlagzeuger Simon Hofer (44). Die stolzen Lokalmatadoren spielen später auf der deutlich kleineren Szene-Bühne. „Es ist extrem geil, hier aufzutreten. Wobei wir einen ordentlichen Respekt davor haben“, schwärmt Bösch.

Tight Ships auf dem Szene Openair 2024
Tight Ships mischte sich unter die Massen.

Ein Festival für Familien

Am frühen Nachmittag kamen dann die Massen. Im Gegensatz zum Campingplatz, der vorwiegend Jugendliche beherbergt, strömen jetzt zahlreiche Familien durch den Haupteingang. Viele Eltern waren selbst einmal als Jugendliche auf dem Festival. Jetzt zeigen sie ihren Kindern, dass man auf einem Festival Spaß haben kann, ohne auf den Putz zu hauen.