Gastrotipp: Paolo & Antonio, Familiensache durch und durch

In der Pizzeria von Antonio Bllaca gibt es nicht nur die Klassiker, sondern auch Fischgerichte und Meeresfrüchte.
Die Hitze im Ländle ist fast nicht mehr auszuhalten, die Straßen sind wie leergefegt. Während alle im Urlaub in Italien die weißen Beine in die Sonne hängen, müsste man für eine gute Pizza eigentlich nur bis nach Fußach fahren.
Das helle Gebäude, mit den weißen Fenstern strahlt etwas urlaubshaftes aus. Fast schon, als wäre man gerade vom Strand gekommen und jetzt auf der Suche nach einer Pizza, in einem kleinen italienischen Dorf. Aber auch im Lokal selbst weht einem förmlich Italien entgegen.

Über der offenen Küche hängt eine Stange Knoblauch. Die Tische sind der Länge nach im Lokal verteilt, sodass die Küche, ebenfalls in länglicher Form, den Großteil der Lokalfläche einnehmen kann. Von den Tischen hat man einen guten Blick auf- und in den Pizzaofen, aus dem es um kurz vor 12 bereits ordentlich duftet und qualmt. Der Geruch von frischem Teig und Tomatensauce füllt die Pizzeria. Auch ansonsten ist schon einiges los in der Gaststube von Antonio Bllaca. „Einmal O sole mio bitte“, hört man aus der Küche. Aus einer Pfanne steigt eine helle Stichflamme bis zur Decke hoch. Die angenehme Kühle des Lokals wandelt sich langsam aber sicher in die Wärme einer Küche. Die Gaststube füllt sich immer mehr mit Gästen- von Reservierungen, über spontan Entschiedene. Die alte Vespa im Lokal ist jedoch bei allen Neuankömmlingen das Gesprächsthema Nummer 1.
Großzügige Terrasse
Vor dem Lokal ist ein großes Segeldach aufgespannt, darunter viele Tische und Stühle. In Kombination mit den leuchtenden Palmen wird das „Summerfeeling“ auch in Fußach perfekt. Die rot karierten Tischdecken und die laute, natürlich italienische Musik aus dem Radio machen zumindest das Erlebnis rund um die Kulinarik zu einem Kurzurlaub. Raus aus Vorarlberg.
Bruder in Dornbirn
Die Pizzeria von Antonio Bllaca ist aber nicht die einzige dieser Art im Ländle: Sein Vater Paolo führt zusammen mit seinem Bruder Andrea dasselbe Lokal in Dornbirn. Seit 2004 gibt es dieses Lokal schon, damals vom Vater eröffnet. Paolo & Andrea heißt es dort. Antonio hingegen führt die Pizzeria zusammen mit seiner Schwester und seiner Frau. Ein waschechter Familienbetrieb eben.

Wie der Papa
Die Pizzeria in Fußach gibt es schon seit 2012. „Papa hat gesagt, da wir fünf Geschwister sind, brauchen wir zwei Lokale“, lacht der Gastronom. Zu fünft ein einziges Lokal führen, wäre vermutlich auch etwas schwierig geworden. „Ich war immer schon an der Gastro interessiert und habe Papa damals schon mit sechs Jahren in der Küche geholfen. Meine Mama ist auch in diesem Beruf“, erklärt Bllaca. „Ich bin in der Gastronomie aufgewachsen.“ Dieser Beruf wurde ihm quasi schon in die Wiege gelegt.

Fisch und Meeresfrüchte
Im „Paolo & Antonio“ gibt es zwar einen Koch, Antonio selbst kann aber auch kochen. „Ich bin jetzt seit über 20 Jahren schon in diesem Beruf. Ein Pizza kann ich selbst auch machen“, schmunzelt der Gastronom. Er ist quasi das „Mädchen für alles“.
Die Speisekarte hat Antonio von seinem Vater übernommen. Trotzdem kommen mit der Zeit immer wieder neue Gerichte auf die Karte. Jedes Jahr wird sie angepasst, verrät Bllaca. Aber auch je nach Saison werden Änderungen vorgenommen. In der Trüffelsaison bietet er zum Beispiel Gerichte mit der Delikatesse an. „Mein Lieblingsgericht sind die Ravioli mit Buttersalvia und Trüffel“, schmunzelt der Wirt.

Jedoch finden auch Besonderheiten wie Linguini mit frischem Thunfisch ihren Platz auf der Karte. „Wenn es so warm ist, will man eher etwas leichtes essen“, erklärt Antonio Bllaca. Eine weitere Besonderheit der Pizzeria ist die Wochenempfehlung. „Aber die Klassiker haben wir immer auf der Karte“, sagt er. Spezialisiert ist das Lokal vorallem auf Fisch und Meeresfrüchte.
Für alle was dabei
Regional einkaufen, trotz italienischer Küche, geht das? Ja, findet Antonio. „Unser Obst und Gemüse kaufen wir in Hard ein“, erklärt er. Auch bei Fisch und Fleisch kauft der Gastronom regional ein. Aber natürlich lässt sich bei einer itlienischen Küche das Importieren aus Italien nicht ganz vermeiden.
Für seine vegetarischen Gäste hat der Wirt allerlei Alternativen. Für die Veganen steht zwar nichts auf der Karte, aber auf Anfrage bemüht sich das Team rund um Bllaca, etwas Geeignetes zu kreieren. „Ein gutes Risotto können wir immer zaubern“, meint der Gastwirt mit einem Augenzwinkern.

Es hat sich vieles geändert, in der Gastronomie. Vor Corona hatte er viele Gäste aus der Schweiz, jetzt sind es hauptsächlich Einheimische, die für eine gute Pizza in das Lokal kommen. Auch seien früher die Gäste wesentlich länger geblieben, als sie es heute noch tun, erklärt der Inhaber des Lokals.

Komplimente
„Ich liebe es, mit den Gästen zu reden. Wenn ich ein Kompliment zum Essen bekomme, geht mir das Herz auf“, sagt Bllaca. Die Interaktion mit den Gästen gibt ihm viel, er bekommt seine postitve Engergie daraus, erklärt er. „Der Familienbetrieb macht uns besonders“, findet Bllaca. Noch etwas, was ihn stolz macht, ist der Fakt, dass sie fast immer offen haben. „Seit dem wir 2012 aufgemacht haben, hatten wir nur einmal zu. Das war während Corona 2020.“ Darauf ist er mächtig stolz.
