Allgemein

“Kunst und Bau” widmet sich den Geräuschen der Landesbibliothek

14.11.2024 • 18:17 Uhr
Kunst und Bau 2024
Lund-Jensen fängt den Ton ein.Svaneborg

Für „Kunst und Bau“ schufen Ronja Svaneborg und Pascal Lund-Jensen „Occupational Rhythms“. Jetzt ertönt die Klangkomposition beim Rückgabeautomaten der Landesbibliothek in Bregenz.

Occupational Rhythms“ lautet der Titel der Klanginstallation von Ronja Svaneborg und Pascal Lund-Jensen. Die Arbeit entstand im Rahmen von „Kunst und Bau“ und wurde vor einer Woche im Kuppelsaal der Landesbibliothek in Bregenz vorgestellt. Jetzt ist sie beim Medienrückgabeautomaten im Eingangsbereich der Institution zu hören.

Kunst und Bau 2024
Svaneborg und Lund-Jensen performten im Kuppelsaal der Landesbibliothek. Nevzfilms

Geräusch-Komposition

Svaneborg begreift sich als Künstlerin, die mit Geräuschen arbeitet. Lund-Jensen hingegen ist Soundkünstler. „Das Klangstück ist eine Komposition und besteht aus Geräuschen, die wir gemeinsam in der Bibliothek aufgenommen haben“, berichtet die gebürtige Dänin Svaneborg. Speziell in der Buchbinderei, wo beschädigte Bände durch scheinbar unsichtbare Arbeit behutsam repariert werden, wurden sie fündig: „Wir haben die einzelnen Töne der Arbeitsabläufe aufgenommen. Etwa das Durchziehen von Nadeln oder falten von Papier, aber auch wie Bücher angefasst und zurückgebracht werden.“

Kunst und Bau 2024
Nevzfilms

Gefundene Briefe

In zurückgebrachten Leihgaben entdeckte die Wahl-Dornbirnerin Spuren der Lesenden, die sich von kleinen Notizzetteln bis zu Briefen erstrecken: „Die Magazineurinnen müssen immer viel aussortieren und haben einiges für mich aufbewahrt.“ Aus diesen Fundstücken entnahm sie Sätze, die in die Arbeit einflossen.

Kunst und Bau 2024
Nevzfilms

Papierchaos-Knopf

Lund-Jensen sortierte die Geräusche, die vom Tun am stillen Ort und den Spuren der Besucher zeugen und verarbeitete sie zu einem Klang-System, das vom Duo bei der Eröffnung live performt wurde. „Meine Instrumente waren das Drum-Pad, mit Fader und Equalizer. Während ich mit Knöpfen wie „Lineal“ oder „Papierchaos“ spielte, steuerte Pascal organisch mit seinen Fingern ein Tablett“, schildert die Künstlerin die Performance, deren Haptik sich nahtlos an die eingefangenen Motive anschließt.