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Mutter des getöteten Buben wendet sich an die Öffentlichkeit

22.12.2024 • 16:07 Uhr
ABD0034_20241222 - MAGDEBURG - DEUTSCHLAND: 22.12.2024, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Zahlreiche Kerzen und Blumen liegen bzw. stehen vor dem Eingang der Johanniskirche. Am 20. Dezember 2024 ist auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. Es gab mehrere Tote und Verletzte. Foto: Sebastian Kahnert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++. - FOTO: APA/dpa/Sebastian Kahnert
In Magdeburg herrscht Trauer
APA/dpa/Sebastian Kahnert

Der neunjährige André starb bei der Amokfahrt von Taleb A. in Magdeburg. Seine Mutter erinnert nun auf Facebook an ihren Sohn. Über das Motiv des Verdächtigen herrscht weiter Unklarheit.

André ist tot. Kurz vor Weihnachten fiel der Neunjährige der Amokfahrt von Magdeburg zum Opfer. Seine Familie kann den Verlust nur schwer verstehen. Seine Mutter ging mit einem Posting auf Facebook nun an die Öffentlichkeit und teilte ihre Trauer und gab Einblick in eines der fünf Leben, das am Freitagabend ein viel zu frühes Ende fand.

„Lasst meinen kleinen Teddybär nochmal um die Welt fliegen… André hatte keinem was getan… er war doch erst 9 Jahre bei uns auf der Erde… wieso du… wieso nur… ich verstehe es nicht… nun bist du bei Oma und Opa im Himmel… sie haben dich sehr vermisst… so sehr wie wir dich nun hier vermissen… du wirst immer in unseren Herzen weiterleben… das verspreche ich dir“, schreibt Désirée G.. auf Facebook.

André war das jüngste von Désirées Kindern und der jüngste der fünf Toten beim Anschlag. Die Frage nach dem Warum wird die Polizei und dann die Justiz zunächst versuchen zu beantworten. Die Mutter und die Angehörigen der Opfer dürfte sie nie mehr loslassen.

Rätseln über Tatmotiv

Mittlerweile gibt es neue Erkenntnisse über den direkt nach der Tat verhafteten Taleb A. In sozialen Netzwerken präsentierte er sich als vehementer Kritiker des Islams und Saudi-Arabiens, engagierte sich aus dem Exil für Frauenrechte in seiner Heimat. Aber der 50-jährige Arzt zeigte immer wieder auch eine andere Seite, die in dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gipfelte, bei dem mindestens fünf Menschen starben und 200 zum Teil schwer verletzt wurden.

Viele rätseln über das Motiv des Mannes, der sich zuletzt immer kritischer über deutschen Behörden äußerte und ihnen „geheime Operationen“ vorwarf. Seine teils wirren Äußerungen, etwa in sozialen Netzwerken, bieten Spielraum für Interpretationen. Die Behörden sind sich immer noch nicht im Klaren, ob sie die Tat als politisch motiviert einstufen.