Das Abenteuer Bett

Mein Bett ist kaputt. Ich habe es tatsächlich geschafft, mein Schlafmöbel so lange zu behalten, bis es eines natürlichen Todes starb und seine Überreste den unergründlichen Spähern des Universums – sprich, dem Sperrmüll – übergeben wurden.
Kurz gesagt: Ich habe mich abends auf mein Bett gesetzt, und es ist einfach unter mir zusammengebrochen. Und nein! Ich habe nicht zugenommen … nicht sooo viel.
Das erste wirklich Nervige war somit, spätabends noch mein zerbröseltes Bettgestell auseinanderzunehmen und mir übergangsweise ein Matratzenlager auf dem Boden einzurichten. Doch das konnte kein Dauerzustand bleiben – die logische Konsequenz: Heidi braucht ein neues Bett.
Mein altes Bett – Universum hab es selig – hat gefühlt tausend Umzüge überstanden, Wehen erlebt, zwei Babys nachts mit beschützt, Katzen und Hunde während meiner Abwesenheit wortwörtlich ertragen, als Trampolin gedient (jetzt wird mir einiges klar), traumreiche Nächte mit mir verbracht und ebenso jede Schlaflosigkeit mit mir durchgestanden. Es war immer da, wenn es dunkel wurde – und je älter ich wurde, auch immer öfter nach dem Mittagessen. Ehrlich gesagt, zu dieser Tageszeit war es besonders bequem. Ohne ein solches Schlafmöbel wollte ich natürlich nicht sein.
Mein Lieblingsmensch begleitete mich also in diverse Möbelhäuser. Nach mehrfachen Liege-, Sitz- und Hüpftests hatte ich die Wahl getroffen und ein neues Bett gefunden. Selbstverständlich musste es sofort, ohne Verzögerung, also gleich und jetzt mit nach Hause. Mein Lieblingsmensch äußerte jedoch leise Zweifel, ob ein zwei mal zwei Meter großes Boxspringbett tatsächlich in sein Auto passen würde. Ich konnte es kaum glauben – „Das ist doch ein Kombi!“ – und lernte, dass sich mein Augenmaß gelegentlich kreative Freiheiten nimmt. Ein Anhänger wurde also organisiert.
Vier Teile hatte das Bett. Easy, dachten wir. Niemals mehr in meinem Leben werde ich vorschnell etwas als „easy“ bezeichnen. Wir bohrten, schraubten, diskutierten, fluchten, tranken Schnaps – und am Ende verwendeten wir einfach eigene Schrauben, um das Bett endlich zu einem Bett zu machen.
„Während ich endlich in meinem neuen „Wolkenhimmel“ lag, wurde mir klar: Der wahre Test eines Bettes ist nicht, wie bequem es ist – sondern ob es mich und meine chaotischen Abenteuer genauso lange aushält wie das Letzte. Dann wäre ich nämlich 70. Auf jeden Fall gönnen wir uns dann einen Handwerker. Fix!