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Die Farbenpracht des Ahorns

20.09.2025 • 14:30 Uhr
Die Farbenpracht des Ahorns
Ein Ahornbaum in voller Herbstpracht: Die leuchtend roten Blätter machen ihn zum Blickfang im Garten. Shutterstock (4)

Im Herbst begeistern uns Ahorne mit ihrem bunten Laub. Im Hausgarten sind sie als Hausbaum, Hecke oder Zierstrauch beliebt.

Von Christine Moosmann-Hämmerle
neue-redaktion@neue.at

Jede Pflanze entfaltet ihre volle Schönheit zu in einer bestimmten Jahreszeit. Ahorne gehören zu den Exemplaren, die im Herbst voll auftrumpfen. Mit ihrer auffallenden Herbstfärbung, die von gelb über orange bis zu leuchtend rot reicht, lassen sie den Garten zum Saisonende noch einmal so richtig aufleuchten. Ahorne wachsen von strauchartig klein bis mächtig groß, so dass für jeden Garten ein passendes Exemplar gefunden werden kann. Einige Arten wie der Zimtahorn, der Rostbartahorn oder der Schlangenhautahorn besitzen eine besondere Rinde, die auch im Winter dekorativ ist. Ahorne (Acer) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae) innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceaeae). Sie sind in den gemäßigten und tropischen Zonen der Nordhalbkugel verbreitet. In Europa sind der Berg-, der Spitz- sowie der Feldahorn am weitesten verbreitet. Das Holz des Ahorns wird gerne für den Möbelbau und zur Herstellung von Musikinstrumenten verwendet. Der Saft des in Nordamerika heimischen Zuckerahorns ist die Basis von Ahornsirup.

Die Farbenpracht des Ahorns
Mit ihrer Vielfalt an Wuchsformen eignen sich Ahorne für Gärten jeder Größe.

In größeren Gärten können der Spitz- oder der Bergahorn als Hausbaum gepflanzt werden. Der Bergahorn ist die größte heimische Ahornart. Er erreicht stattliche Höhen von bis zu 40 Metern und trägt ein goldgelb bis blassrotes Herbstkleid. Spitzahorne erreichen Größen von 20 bis 30 Metern und schmücken sich im Herbst mit gelb-roten Blättern. Eine Sonderform des Spitzahorns ist der Kugelahorn, der eine kompakte kugelförmige Krone bildet und auch im Alter selten höher als sechs Meter hoch wird. Er ist eine gute Wahl für kleinere Gärten, ebenso wie die vielen Arten des Fächerahorns. Ihre malerische Wuchsform kommt am schönsten zur Geltung, wenn sie als freistehende Solitärgehölze gepflanzt werden. Fächerahorne erreichen Höhen von fünf bis sieben Metern, ihre Blätter färben sich im Herbst leuchtend rot. Schwachwüchsige Sorten können sogar auf Terrasse und Balkon in Töpfen gezogen werden. Der heimische Feldahorn kann gut in Form geschnitten werden und wird gerne als Heckenpflanze verwendet. Er gilt als Volgelschutzgehölz und passt besonders in naturnahe Gärten passt. Die meisten Ahornarten gedeihen am besten auf humosen, nährstoffreichen, durchlässigen Böden. Lediglich der Feldahorn bevorzugt auf kalkhaltige Böden. Grundsätzlich sind Ahorne sehr frosthart und benötigen keinen Winterschutz. Fächerahorne freuen sich über windgeschützte Standorte. Ahorne bilden flache Wurzeln, die sich nur knapp unter dem Boden befinden. Um die feinen Wurzeln nicht zu beschädigen, sollte der Boden rundherum nicht mit der Hacke bearbeitet werden.

Die Farbenpracht des Ahorns
Seit Jahrhunderten wird der Ahorn als Heilpflanze geschätzt und gilt als Schutzbaum.

Ahorn: Schutzbaum und Heilpflanze

Als Heilpflanze wurde der Ahorn bereits seit vielen Jahrhunderten verwendet. Er wird auf einer alten ägyptischen Papyrusrolle erwähnt, die von 1600 vor unserer Zeit stammt. Noch im europäischen Mittelalter wurde er als Heilpflanze verwendet. Die Ärztin und Äbtissin Hildegard von Bingen beschrieb im 12. Jahrhundert seine kühlende Wirkung bei Fieber, geschwollenen Gliedern und Entzündungen. Auch in Volksglauben und Mythologie spielte er eine Rolle. Der Ahorn war für die Kelten ein Symbol für Ganzheit, sein helles Holz symbolisierte Reinheit. Die Menschen glaubten, dass er die Fähigkeit besitze böse Geister und Hexen zu vertreiben. Damit Geister und Dämonen nicht ins Haus treten können, wurden Zapfen aus Ahornholz in Türen und Schwellen eingeschlagen. Zum selben Zweck wurden am Johannistag Zweige des Ahornbaumes vor die Fenster gestellt. Vor allem der Bergahorn wurde als Schutzbaum in die Nähe von Hof und Stall gepflanzt.

Wissenswertes

Name/Gattung: Ahorn (Acer)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceaeae)
Wuchs: variiert je nach Art von Kleinstrauch bis Baum
Verwendung: Als Park- und Hausbaum, Ziergehölz, Hecke. Nutzholz für Möbel- und Instrumentenbau, zur Herstellung von Ahornsirup.