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WHO hält an Empfehlung fest

31.03.2021 • 16:34 Uhr
WHO hält an Empfehlung fest

Wogen gehen weiter hoch, wenn es um Impfstoff von AstraZeneca geht.

Der strategische Impfrat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält am Corona-Impfstoff von Astrazeneca fest. Er sieht auch nach der deutschen Entscheidung gegen den Einsatz des Mittels bei Menschen unter 60 Jahren keinen Anlass für eine Anpassung seiner Empfehlungen, sagte die Direktorin der WHO-Abteilung Impfungen, Kate O’Brien, am Mittwoch in Genf. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) will unterdessen erneut über die Sicherheit des Astrazeneca-Impfstoffes beraten.

Auch das Nationale Impfgremium (NIG) wird sich am Mittwochabend neuerlich zum Corona-Impfstoff von AstraZeneca beraten. “Heute werden auf europäischer Ebene weitere wissenschaftliche und medizinisch-fachliche Daten erhoben”, hieß es in einem kurzen Statement aus dem Büro von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Das NIG werde sich – wie auch schon in den vergangenen Wochen mehrmals – mit aktuellen Entwicklungen zu AstraZeneca befassen.

Die möglichen neuen Daten würden am Abend vom NIG und dem Safety Board des NIG zusammen mit Experten des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) “im nationalen Kontext” evaluiert, erläuterte das Gesundheitsministerium. In Deutschland hatten Bund und Länder am Dienstag beschlossen, den Impfstoff von AstraZeneca nur noch an Personen ab 60 Jahren zu verabreichen.

Hintergrund sind tragische Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang mit Impfungen. In Österreich setzt man weiter auf den Mehrwert des Impfstoffes in der Eindämmung der Pandemie. Die Leiterin des NIG, Ursula Wiedermann-Schmidt, sprach sich Dienstag Abend in der “ZiB2” gegen einen Impfstopp in Österreich aus. Es gelte, die Relation zwischen Nutzen und Risiko zu wahren.

Beratungen von 6. bis 9. April

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) wird in der kommenden Woche erneut über die Sicherheit des Astrazeneca-Impfstoffes beraten. Eine Expertengruppe sei am Montag bereits zusammenkommen. Ihr Bericht und weitere Analysen sollten beim Treffen des Sicherheitsausschusses der EMA vom 6. bis 9. April besprochen werden. Dann werde auch eine Aktualisierung der EMA-Empfehlung erwartet, wie die EMA mitteilte. Der Sicherheitsausschuss der EMA hatte zuletzt bekräftigt, dass der Impfstoff “sicher und wirksam” sei, und dass es keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel gebe. Die EMA hatte auch betont, dass Experten weiterhin Fälle von Thrombosen prüfen würden.

AstraZeneca-Impfstoff umbenannt

Nun wurde auch bekannt, dass das britisch-schwedische Pharmaunternehmen Astrazeneca  seinen Coronavirus-Impfstoff in der EU künftig unter dem Namen “Vaxzevria” vermarkten wird. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der neue Name sei von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) genehmigt worden. Bisher ist das Präparat unter dem Namen “Covid-19 Vaccine AstraZeneca” bekannt.