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Fachkräftemangel: So spürt Vorarlberg die Krise im Alltag

09.01.2025 • 16:33 Uhr
Fachkräftemangel: So spürt Vorarlberg die Krise im Alltag
Hartinger

Lange Wartezeiten und gestresstes Personal: Der Personalmangel prägt den Alltag in Vorarlberg.

Von Hannah Swozilek und Larissa Hermann

Das Thema des Fachkräftemangels ist allgegenwärtig. In vielen Branchen fehlt Personal. Die NEUE hat sich umgehört, wo der Fachkräftemangel der Bevölkerung im Alltag auffällt.

“Keine Beratung”

Beim Einkaufen sei der Fachkräftemangel deutlich spürbar, denn da bekommt man keine Beratung mehr, erzählte Sabine. Aber auch die Tatsache, dass viele Menschen nur mehr Teilzeit arbeiten wollen, sieht die 59-jährige als Problem. “Ich finde einfach, dass junge Menschen Vollzeit arbeiten sollten”, sagt sie. Die Diskussionen über die Erhöhung des Pensionsalters findet Sabine schrecklich. Fachkräfte aus dem Ausland hingegen wären für Sabine eine Lösung. “Wenn sie gut Deutsch lernen und qualifiziert sind, sehe ich hier überhaupt kein Problem”.

Umfrage Messepark Fachkräftemangel
Die 59- jähirge Sabine aus Lustenau teilt ihre Gedanken zum Thema Fachkräftemangel. Swozilek

“Keine Zeit, um zu helfen”

Peter selbst jedoch fällt der Fachkräftemangel im Alltag nicht deutlich auf. Am ehesten vielleicht im Baumarkt, da fehlt ihm das qualifizierte Personal für die Beratung. “Wenn man hier etwas braucht, ist der Serviceeinfach nicht sonderlich gut. Es hat nicht sofort jemand Zeit, um zu helfen, das fällt mir auf”, erläutert der 59-jährige. Dem Thema der ausländischen Fachkräfte sieht er relativ gelassen.

Umfrage Messepark Fachkräftemangel
Peter der 59-jährige aus Dornbirn findet, dass der Fachkräftemangel nicht wirklich zu spüren ist. Swozilek

“In Lebensmittelläden fehlt das Personal”

Die 20-Jährige findet, dass in den Supermärkten der Fachkräftemangel deutlich spürbar ist. “In den Lebensmittelläden fehlt definitiv das Personal”, bestärkt Lilly.

“Mir fällt der mangel in den Spitälern auf”

“Mir fällt der Fachkräftemangel speziell in den Vorarlberger Spitälern auf“, sagt Tiara. Auch die Altenpflege nennt die 18-Jährige als Beispiel. Aber auch in Supermärkten fällt Tiara der Fachkräftemangel auf. „Ganz besonders deutlich merke ich die Situation im Krankenhaus in Feldkirch. Ich komme selbst aus Feldkirch, deshalb bin ich mit der Lage dort relativ vertraut“, sagt sie. Fachkräfte aus dem Ausland zu holen, wäre für Tiara definitiv eine Option. Sie stellt allerdings klare Bedingungen. „Die Menschen müssen logischerweise die richtigen Lizenzen und Zulassungen für ihre Berufe haben. Ein Arzt muss sein Studium nachweisen können.“ Ansonsten sieht die 18-Jährige hier kein Problem. „Solange den Menschen hier mit dem zusätzlichen Personal geholfen wird, finde ich es super.“ Was Tiara ebenfalls noch vorschlägt: Menschen, die bereits in Pension sind, aber noch freiwillig, eventuell in Teilzeit, irgendwo arbeiten oder helfen wollen, könnten dies in der Pflege tun. „Solange es körperlich und mental noch geht, ist das super.“

Umfrage Messepark Fachkräftemangel
Rechts auf dem Bild die 20-jährige Lilly und links die 18-jährige Tiara aus Feldkrich. Swozilek