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Berlin prüft Einreiseverbot für Rechtsextremist Sellner

23.01.2024 • 16:50 Uhr
In Österreich ist das Logo der Identitären in der Zwischenzeit verboten <span class="copyright">APA/Oczeret</span>
In Österreich ist das Logo der Identitären in der Zwischenzeit verboten APA/Oczeret

Dem Österreicher war bereits einmal die Einreise nach Großbritannien verwehrt worden.

Die deutschen Sicherheitsbehörden prüfen ein Einreiseverbot für den Chefideologen der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner. Es sei zutreffend, dass diese im Bundestagsinnenausschuss die Frage aufgeworfen haben, ob die Regierung beabsichtige, gegen Sellner Maßnahmen zur Einreiseverhinderung zu ergreifen, sagte die Sprecherin der Linken für Antifaschismus, Martina Renner, der dpa am Dienstag. Das Innenministerium werde das nun prüfen. Zuvor hatte „T-Online“ über den Vorgang berichtet.

Unterstützung von CDU

Das CDU-Ausschussmitglied Philipp Amthor unterstützt eine solche Prüfung. „Wir sollten in unserer wehrhaften Demokratie generell keine Agitation gegen unsere Verfassungsordnung dulden – insbesondere nicht von ausländischen Extremisten wie Martin Sellner“, sagte er der dpa. „Insoweit halte ich es für richtig und für notwendig, dass die Sicherheitsbehörden ein Einreiseverbot gegen Martin Sellner ernsthaft prüfen.“ Dabei sei allerdings besondere juristische Sorgfalt geboten, damit Sellner sich nicht als Opfer gerieren könne. Die Beurteilung, ob die notwendigen Hürden für ein Einreiseverbot erreicht seien, obliege dabei nicht der politischen Diskussion des Parlaments, sondern einer Faktendiskussion innerhalb der Sicherheitsbehörden.

‘Remigration’-Rede

Das Medienhaus Correctiv hatte ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam öffentlich gemacht, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Sellner hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.