Queen-Interpretation in “The Spirit of Freddie Mercury”

Die Coverband „Queen Real Tribute“ nahm die Zuschauer ihrer Show „The Spirit of Freddie Mercury“ am Donnerstag mit auf eine Reise durch die legendären Songs von Queen.
Eines vorweg: Diese Band ist nicht Queen. Das kann sie auch nicht sein, denn seit dem Tod von Frontman Freddie Mercury im Jahr 1991 gibt es Queen in seiner ursprünglichen Form nicht mehr. Die Band auf der Festspielbühne war eine Coverband, die Freddie Mercury stimmlich und natürlich erst recht als Person nicht ersetzen konnte. Darum besser entspannt zurücklehnen und genießen, ohne immer Vergleiche anzustellen.
Leidenschaftlich.
Mit viel Ehrfurcht ging die Band „Queen Real Tribute“ an den umfangreichen Songkatalog heran und man merkte gleich, dass bei jedem der Bandmitglieder viel Leidenschaft dahintersteckt. Das Eröffnungsmedley zog einen mit den schnelleren Nummern direkt in die Show hinein.
Ivan Ristanovic (als Freddie Mercury) tat sich bei den rockigen Stücken ab und zu zwar etwas schwer, glänzte aber bei den Balladen wie zum Beispiel bei „Love Of My Life“ oder „These Are The Days Of Our Lives“. Das Timbre seiner Stimme erinnerte stark an Freddie und auch der augenzwinkernde Schmäh seiner Gesten passten sehr gut. Typische Freddie- Mercury-Bewegungen hatte er natürlich im Repertoire, reizte diese zum Glück aber nicht zu sehr aus. So wirkte die Show authentisch und nicht aufgesetzt.
Auch Bassist Ivan Đerfi (als John Deacon) machte eine gute Figur, hielt sich aber wie sein Pendant eher im Hintergrund. Schlagzeuger Radoš Capin als Roger Taylor lieferte eine solide Performance ab und hatte mit einem Schlagzeugsolo (typisch für jede Queen-Show) sein Highlight. Als Spike-Edney-Imitator agierte Mr. Will am Keyboard und brachte die Balladen sehr schön zur Geltung.

Gefühlvolles Solo.
Gänsehautmomente erzeugte Gitarrist Nenad Bojkovic (Brian May), als er zu seinem Solo ansetzte. Nach dem rockigen Part (Brighton Rock Solo) spielte er unvermittelt den Song Bijou mit seinen zarten Flageolett-Tönen. Dass er auch Brian Mays Solostück „Last Horizont“ in fast voller Länge gefühlvoll intonierte, war ein heimlicher Höhepunkt für Queen-Kenner. Positiv hervorzuheben war nicht zuletzt die Lichtshow, die die Queen-Shows der Kind-of-Magic-Tour 1986 sehr gut nachstellte und zum guten Gesamteindruck beitrug.
Unterstützt wurde die Band durch zwei Tänzer und zwei Tänzerinnen, die jedoch insgesamt nicht viel an Mehrwert hinzufügen konnten. Ganz anders die Wiener Sopranistin Elvira Maria Kalev. Im Duett mit Ivan Ristanovic gab sie den Liedern „Who Wants To Live Forever“ und „The Show Must Go On“ den Extrapunkt dazu. Standesgemäß beschloss die Coverband mit „We Will Rock You“ und „We Are The Champions“ das Set.
Ein starker Auftritt, der leider durch die Sitzplatzatmosphäre etwas getrübt wurde. So ein Konzert sollte man eigentlich im Stehen erleben, damit zur richtigen Rockshow wird.
Daniel Furxer
Du hast einen Tipp für die NEUE Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@neue.at.