Kultur

Ein Fazit von Andreas Rudigier

28.11.2023 • 23:00 Uhr
Andreas Rudiger <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Andreas Rudiger Klaus Hartinger

Am Dienstag blickte Andreas Rudigier auf seine zwölfjährige Direktoren-Amtszeit zurück und gab Einblicke ins Programm 2024.

Ein paar Tage bevor Andreas Rudigier am 1. Dezember die Geschäftsführung der Tiroler Landesmuseen übernimmt, blickt er bei seiner letzten Pressekonferenz als Direktor des Vorarlberg Museums auf die vergangenen Jahre seiner zwölfjährigen Amtszeit zurück. Nach dem Rekordjahr 2022 würde auch das heurige Jahr „sehr gut“ verlaufen und Rudigier schätzt, dass um die 52.000 Menschen das Museum bis Jahresende besuchen werden.

Rückblick

Viele positive Worte fand er unter anderem zur inhaltlichen Ausrichtung und Entwicklung des Museums, dem Sammlungszuwachs, aber auch zum Dialog mit der Gesellschaft, aus dem beispielswiese das Format „Sichten“ – bei dem das Land drei Mal zu verschiedenen Themen (Hören, Berühren, Sicherheit) „gesichtet“ wurde – hervorgegangen sei. Der dritte Band zu „Sichten 3“, der die Jahre 2019-2023 umfasst, soll im Jänner erscheinen. Außerdem lobte er die gelungenen Konzepte für Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit sowie die Kinderwebsite und sprach über die Idee des freigelassenen Raums und über die neuen Hallen in Lauterach und Hard, wo aus Platzmangel Sammlungsobjekte ausgelagert werden. In Bezug auf Umsetzungen und Entscheidungen kritisiert er, „dass wir aus der Museumswelt eine Spur zu träge sind“, sagt Rudigier, er sei jedoch erfreut, dass es trotz des geringen jährlichen Forschungsbudgets zwischen 40.000 und 50.000 Euro schaffbar war, sich als Museum „in einer unglaublichen Form an Forschungsvorhaben zu beteiligen“ und verweist auf die insgesamt 180 Publikationen, die seit 2012 teils in Kooperationen entstanden seien. „Forschung und Wissenschaft versuchen wir so groß zu schreiben, wie es nur geht.“

Programm 2024

Mit den zurzeit kurzen Formaten der Ausstellungen – wie beispielsweise der Sonderausstellung „Hiller“ (bis April 2025) möchte Rudigier seinem Nachfolger Michael Kasper die Chance geben, rasch eine neue Kernausstellung zur Landesgeschichte konzipieren zu können. Bis 4. Februar werden die Kanapees aus der Biedermeierzeit noch im Atrium gezeigt. Ab März 2024 beleuchtet das Museum mit der Schau „Mythos Handwerk Zwischen Ideal und Alltag“ die Zukunft des Handwerks. Danach wird im Frühling mit „tuten & blasen Blasmusik in Vorarlberg“ von Menschen erzählt, die sich heute noch dafür einsetzen, dass die Tradition der Blasmusik lebendig bleibt. Damit möchte das Museum auch das „Nicht- beziehungsweise Fast-Publikum“ ansprechen, welches in der Studie zur Kulturstrategie kürzlich ermittelt wurde. Im kulturgeschichtlichen Porträt ist ab Ende April der Künstler Gernot Riedmann im Fokus. Gezeigt wird der umfangreiche „Ahnenzyklus“ an dem der in Barcelona geborene Künstler seit den 1990er-Jahren arbeitet. Im Sommer wird die aus 31 roten Teilen bestehende und 2022 für die Landessammlung angekaufte Rauminstallation „Kraftwerk“ von Carmen Pfanner zur Hauptattraktion. Zusätzlich wird es 2024 zwei Ausstellungen der beiden Hauptsponsoren geben: Die Hypo Vorarlberg präsentiert im Frühjahr ihren Kunstpreis und im Herbst wird in Kooperation mit der Illwerke vkw eine Fotoausstellung zum Thema „Energie für Europa“ gezeigt. Am Ende nächsten Jahres wird zum 100. Geburtstag des Künstlers Hasso Gehrmann eine Ausstellung von seinem Sohn kuratiert.